Bürgerdialog der SPD-Fraktion zum Seniorenwohnen

Die SPD-Fraktion hatte am 21.12.2016 alle Anwohner im Nordwesten Oststeinbeks zu einem persönlichen Bürgerdialog eingeladen. Anlass des Bürgergesprächs, an dem 30 betroffene Anwohner teilnahmen, war die Idee, Wohnungen für Senioren auf einer Fläche westlich und nördlich des Querwegs, östlich der Sackgasse Hamburger Kamp, zu errichten.

Die folgenden Kritikpunkte und Anregungen wurden von den Teilnehmern sowie in weiteren Zuschriften an die SPD-Fraktion geäußert. Da es teils Einzelmeinungen sind und keine Beschlüsse gefasst wurden, können sie sich auch widersprechen. Wir möchten hier einfach alle Aspekte aufführen. Unsere eigene Auffassung lassen wir dabei außen vor.

  • Lage des Gebietes: Es wurde die Ansicht vertreten, Senioren müssten unmittelbar im Ortskern wohnen, das Gebiet Hamburger sei zu weit vom EKZ Möllner Landstr. 28 entfernt.
  • Alternativen in der Nähe: Wenn im Nordwesten Oststeinbeks Wohnungsbau geplant werde, so sei dies sinnvoller im Bereich nordwestlich des Breedenwegs, zwischen Breedenweg und Willinghusener Weg.
  • Weitere Alternativen: Weitere Alternativen könnte das Erdbeerfeld an der Möllner Landstr. oder zwischen Oststeinbek und Havighorst. Viele Senioren würden eh mit dem Auto zum Einkaufen fahren, da mache die Entfernung nichts aus.
  • „Hauptsache irgendwas“: Es besteht bei Anwohnern teilweise der Eindruck, das Gebiet Hamburger Kamp/Querweg sei nun ins Auge gefasst worden, nur um überhaupt etwas zu bauen – obwohl der Standort nicht ideal sei.
  • Zuwegung Hamburger Kamp: Der Hamburger Kamp sei als Erschließung ungeeignet, weil er schon jetzt im nördlichen Bereich regelmäßig (mit ca. 50 oft nicht bündig zum Kantstein stehenden PKW) zugeparkt sei. Auch der Parkraum am  Hansetor sei völlig überlastet, LKW kämen hier kaum durch. Die schmalen Wege seien insbesondere für den Baustellenverkehr problematisch, aber auch Pflegepersonal und Einsatzfahrzeuge müssten später gut durchkommen können. Der Querweg sei breiter angelegt – eine Erschließung über den Querweg sinnvoller und diese Zuwegung dann auch vom Barsbütteler Weg aus gut erreichbar. Auch das Verlassen des Gebietes über die Einmündung Hamburger Kamp/Möllner Landstr. sei schwierig, insbesondere für Linksabbieger – und zwar auch, wenn diese über Postweg fahren und den stark belasteten und morgens stets staugeplagten Barsbütteler Weg nutzen sollten.
  • Baustraße: Es sei wichtig, den Baustellenverkehr über den Willinghusener Weg durch eine vorübergehend einzurichtende Baustraße zu führen.
  • Dauerhafte Zuwegung über Willinghusener Weg: Im Hinblick auf die Erschließung möglicher weiterer zukünftiger Wohngebiete nördlich des Breedenwegs solle man schon heute die Erschließung des aktuell geplanten Vorhabens über den Willinghusener Weg vorsehen. Problematisch sei dann jedoch, dass der kleine grüne Wanderweg zum Willinghusener Weg und die Baumreihen sicher wegfallen würden.
  • Zuwegung Querweg: Der Querweg sei ebenso wie der Breedenweg schmal und schon heute stark durch Verkehr belastet, auch weil der Breedenweg als Zufahrt zu Schule und Kita genutzt werde. Parkende Autos würden den Querweg zu einer einspurigen Straße machen, damit sei er als Erschließung ungeeignet.
  • Parkplätze: Es sei notwendig, ausreichend viele Parkplätze für die Bewohner vorzusehen.
  • Gebäudehöhe: Die Gebäude westlich des Querwegs dürften nicht zu hoch werden, damit es nicht zu einer Verschattung der angrenzenden Grundstücke kommt. Die Gebäudehöhe sollte sich der vorhandenen Bebauung anpassen. Es sei sinnvoll, geneigte Dächer oder Walmdächer vorzusehen, um Probleme mit stehendem Wasser zu vermeiden.
  • Grundwasser: Schon heute sei der Grundwasserpegel im Bereich Querweg recht hoch. Die Auswirkungen einer Bebauung müssten untersucht werden.
  • Entwässerung: Die Oberflächenentwässerung sei schon heute problematisch und würde sich durch das Baugebiet verschärfen.
  • Bedarf generell: Es wurde bezweifelt, dass es einen so hohen Bedarf an Seniorenwohnungen gibt. Der Bedarf müsse durch seriöse Erhebungen (z.B. formale Bürgerbefragung) von der Gemeinde nachgewiesen werden. Es wurde gefragt, wie viele verbindliche Anmeldungen die Gemeinde schon auf ihrer Liste habe.
  • Bedarf konkret: Es wurde darauf hingewiesen, dass Senioren-Paare Bedarf an größeren Wohnungen hätten. Daher solle auch darauf geachtet werden, dass Einheiten mit mehr als 60qm Wohnfläche gebaut werden.

Wichtig war allen Teilnehmern des Bürgerdialogs, dass eine frühzeitige Bürgerbeteiligung durchgeführt wird, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgeht und zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem tatsächlich noch keine Festlegungen getroffen wurden.

Seniorenwohnungen – es geht voran!

26.09.2016

Der Bau- und Umweltausschuss hat am vergangenen Donnerstag die Weichen dafür gestellt, dass zusätzliche Seniorenwohnungen in Oststeinbek bald Realität werden können. Der Bürgermeister wurde beauftragt, weitere Gespräche mit Investoren und Grundeigentümern zu führen, um im Dezember 2016 einen Beschluss zum Beginn der Bauleitplanung im Bereich Breedenweg vorzubereiten. Damit wurde eine im Juni 2016 von SPD und OWG mit Unterstützung der FDP auf den Weg gebrachte Initiative konkretisiert.

Karte von openstreetmap.org Lizenz: http://opendatacommons.org/licenses/odbl/1.0/

Als Fläche bietet sich derzeit ein rechteckiges Gebiet am Ende des Hamburger Kamps hinter dem Mehrfamilienhaus Nr. 4a-c an (siehe rot umrandeter Bereich auf der Karte). Über den Erwerb des derzeit als Acker genutzten Grundstücks hat das Wohnungsbauunternehmen Semmelhaack bereits eine Einigung mit dem Eigentümer getroffen. Was fehlt, ist ein detaillierter Bebauungsplan, über den die Gemeindevertretung entscheidet. Die Firma Semmelhaack hat im Ausschuss einen ersten Entwurf für die Bebauung vorgestellt, der zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 56 kleineren Wohnungen (50-60 qm) vorsieht, von denen ein Drittel öffentlich geförderte Sozialwohnungen werden sollen. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans (frühestens ab Dezember 2016) sind unter anderem folgende Punkte zu klären:

  • Belange der Nachbarn (Abstände, Gebäudehöhe)
  • Verkehrsfragen (Erschließung, Parkplätze)
  • Belange der Natur

Derzeit befindet sich das Projekt noch im Stadium einer Idee – die konkreteren Überlegungen beginnen erst jetzt, und insbesondere rechtlich verbindliche Planungen werden erst im Bebauungsplan festgelegt. Politisch aber hat der Bauausschuss ein wichtiges Signal gesendet: es besteht der Wille, im Bereich Breedenweg Seniorenwohnungen zu errichten. „Die Lage des Baugebiets ist ideal: die Bewohner können sowohl die Ortsmitte nach 700 Metern Fußweg erreichen, als auch das Ostkreuz-Center am Willinghusener Weg. Außerdem ist die Feldmark als Naherholungsgebiet nicht weit,“ sagt Christian Höft, Vorsitzender der Oststeinbeker SPD-Fraktion.“Besonders wichtig ist uns, dass kleinere Mietwohnungen entstehen. Ein Teil davon wird öffentlich gefördert und somit sehr erschwinglich,“ so Höft weiter

Selbst die CDU, die bisher gegen den Standort am Breedenweg war, stimmte nun zu. Dennoch ließ es sich ein Mitglied des CDU-Vorstands nicht nehmen, noch einmal für Seniorenwohnungen am Eichredder zu plädieren. Die CDU hatte hier zunächst vorgeschlagen, mehrere massive Baukörper auf den Rathausparkplatz und Teile des Gartens des Kratzmann’schen Hofes zu setzen. Diese Idee wurde in den Gremien aus städtebaulichen Gründen mehrheitlich verworfen. Später präsentierten die Christdemokraten ein stark verkleinertes Objekt, in dem aber lediglich hochpreisige Eigentumswohnungen entstehen sollten, welche nicht auf Dauer als Seniorenwohnungen hätten dienen können. Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt, weil die Planungen am Bedarf vorbei gingen.

Die SPD Oststeinbek fordert seit mehr als einem Jahrzehnt, dass im Bereich Breedenweg Wohnungen entstehen. Seit Herbst 2013 unterstützt die SPD konkret die Bestrebungen des Seniorenbeirats, dort eine größere Zahl von Mietwohungen zu errichten. Die Forderung der SPD, zusätzlich auch bezahlbare Mietwohungen für junge Familien und Singles zu schaffen, hat sich bisher noch nicht durchgesetzt.

Ein Jahr Diskussion über Wohnungen für Senioren und junge Leute – Zwischenbilanz und Statement

Was bisher geschah:

  • September 2013: Der Seniorenbeirat hatte umfangreiche Gespräche mit mehreren Investoren geführt und legt schließlich gemeinsam mit einem Wohnungsbauunternehmen ein Konzept zur Bebauung der Fläche zwischen Breedenweg und Willinghusener Weg vor.
  • Dezember 2013: Die ersten politischen Reaktionen hierauf sind unisono, dass der Entwurf mit 300 Wohneinheiten etwas groß geraten sei. Die SPD-Fraktion spricht sich für 150 Wohneinheiten aus, die anderen Fraktionen wollen zunächst nur ca. 75 realisieren.
  • Januar 2014: Der Seniorenbeirat stellt gemeinsam mit dem Investor genauere Bauplanungen vor.
  • Februar 2014: Der Investor teilt mit, dass auch 150 Wohnungen am Breedenweg wirtschaftlich machbar sind.
  • März 2014: Der Seniorenbeirat präsentiert mit einer Pflegeexpertin das Betreuungskonzept nach dem Bielefelder Modell.
  • März 2014: Eine neue/alte Diskussion über die Fläche zwischen Postweg und MöLa kommt auf.
  • Juni 2014: Der Hauptausschuss informiert sich auf Initiative der SPD über geförderten Wohnungsbau.
  • Juni 2014: Politik, Investor und Eigentümer kommen über die Fläche MöLa ins Gespräch.
  • September 2014: Das Hamburger Abendblatt berichtet, dass bisher keine Einigung zwischen Investor und Grundstückseigentümern über die MöLa-Fläche erzielt werden konnte.
  • September 2014: Die Gemeindevertretung informiert sich auf Initiative der SPD-Fraktion in einem Fachvortrag eines Gutachters über die künftige Bevölkerungsentwicklung im Ort.

Unsere Meinung:

  • Wir brauchen nicht nur Seniorenwohnungen, sondern auch kleine Mietwohnungen für junge Leute, Alleinstehende, Familien. Das Angebot hierfür ist im Ort viel zu gering.
  • Es gibt in Oststeinbek zu wenig öffentlich geförderte Wohnungen. Deshalb begrüßen wir eine Mischung aus frei finanzierten und geförderten Mietwohnungen sowie Eigentum. Viele Senioren können oder wollen sich keine neue Eigentumswohnung kaufen.
  • Wohngebiete lassen sich nicht nur für die eigenen Bürger bauen. Interessant finden wir aber vertragliche Regelungen der Gemeinde mit dem Vermieter, durch die Oststeinbeker bevorzugt Zugriff auf freie Wohnungen haben.
  • Wir wollen nicht nur einfach Wohnungen bauen, sondern ein qualitativ hochwertiges Konzept für die Betreuung unserer älteren Mitbürger. Idealerweise soll ein fließender Übergang vom völlig selbstständigen Wohnen bis hin zur Deckung höheren Pflegebedarfs möglich sein.
  • MöLa und Breedenweg sind als Standorte beide hervorragend geeignet. Vom Breedenweg ist die Ortsmitte nur knapp 500 m, also wenige Gehminuten entfernt.
  • An der MöLa wird sich nicht der gesamte Bedarf an Wohnungen für Oststeinbek decken lassen. Wir gehen von mindestens 150 Wohnungen aus, die in den kommenden Jahren nötig sein werden. Beide Baugebiete müssen also parallel weiter verfolgt werden.
  • Beide Standorte stellen vermutlich eine Herausforderung für den Verkehr an der Einmündung Barsbütteler Weg/MöLa dar, da sich auch der Verkehr des MöLa-Grundstückes evtl. nur über den Postweg führen lässt. Wir benötigen daher in jedem Fall ein Verkehrskonzept.

Wie entwickelt sich Oststeinbeks Bevölkerung? Vortrag am 29.9.

Diese Frage ist nicht nur für die allgemeine Planung des Ortes, seiner Bebauung und Infrastruktur wichtig, sondern insbesondere für die Frage des künftigen Bedarfes an Seniorenwohnungen. Hierzu benötigen wir noch viel mehr fachliche Informationen, um das Thema richtig diskutieren zu können. Die SPD-Fraktion hat deshalb beantragt, einen Gutachter einzuladen, der im letzten Jahr für den Kreis Stormarn ein entsprechendes Gutachten erstellt hat. Er wird die Ergebnisse der Studie speziell auf unseren Ort bezogen vorstellen. Dazu sind alle Bürger herzlich eingeladen!

Montag, 29.09.14, 18.30 bis 19.30 Uhr im Bürgersaal (Kratzmann’scher Hof, Möllner Landstr. 22).

Im Anschluss findet die Sitzung der Gemeindevertretung statt.

Eine Neuigkeit, die eigentlich keine ist

Am 06.03.13 berichtete das Hamburger Abendblatt über einen „neuen Standort“ für den Bau von Wohnungen für Senioren und junge Leute. Das Grundstück liegt im Ortskern zwischen Postweg und Möllner Landstraße, ideal gelegen u.a. zum Einkaufszentrum.

Richtig ist, dass diese Fläche an der Möllner Landstraße sich für Wohnbebauung (jeder Art) geradezu aufdrängt. Eine Verdichtung der bestehenden Bebauung ist immer besser, als den Ort in die Feldmark auszuweiten. Deshalb hat die Gemeindevertretung bereits vor vielen Jahren die rechtlichen Voraussetzungen zur Bebauung dieser Fläche geschaffen – ein fertiger, gültiger Bebauungsplan existiert.

Falsch ist deshalb, dass es sich um eine neue Option handelt. Diese Fläche ist ein alter Hut, hier könnten schon längst Wohnungen stehen. Weshalb der Eigentümer bisher noch nicht gebaut hat, wissen wir nicht. Die Kommunalpolitik wird ihm letztlich bei der Realisierung eines solchen Vorhabens nicht weiter helfen können.

Klar ist aus Sicht der SPD-Fraktion, dass diese Fläche viel zu klein ist, um den Bedarf an Seniorenwohnungen und bezahlbaren Mietwohnungen für junge Leute in Oststeinbek zu decken. Deshalb, und wegen der erheblichen Unsicherheit, ob der Eigentümer in absehbarer Zeit überhaupt bauen will, gibt es im Hinblick auf diese Fläche kein „Oder“, sondern nur ein „Und“: eine Bebauung am Postweg ist absolut wünschenswert, aber die Planungen für das Gebiet Willinghusener Weg/Breedenweg müssen unverändert weiter gehen.

Infoveranstaltung zu seniorengerechtem Wohnen

Der Seniorenbeirat lädt am 5. März 2013 zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Das Thema ist seniorengerechtes Wohnen, als Referentin ist Theresia Brechmann (unabhängige Beraterin für Wohnanlagen, Altenpflege und Sozialarbeit) eingeladen. Außerdem anwesend ist die Firma Semmelhaack, die das Bauprojekt am Breedenweg realisieren möchte Beginn ist um 18 Uhr im Bürgersaal, Kratzmann’scher Hof.

Investor: „150 Wohnungen sind machbar“

Im Dezember 2013 hatte die SPD-Fraktion grundsätzliche Unterstützung der Planungen des Seniorenbeirats für einen generationsübergreifenden Wohnpark am Willinghusener Weg beschlossen. Den Standort finden wir ideal – er ist ausreichend groß und nur 500 Meter vom Ortszentrum entfernt. Auch das Konzept – Jung und Alt wohnen gemeinsam – ist überzeugend. Uns erschien lediglich das Gesamtvolumen der Bebauung als zu groß. Deshalb hatten wir vorgeschlagen, ein verkleinertes Konzept mit 150 Wohneinheiten zu prüfen. Den Bedarf hierfür wird es unserer Ansicht nach locker geben – bis 2030 wird die Altersgruppe Ü65 in Oststeinbek um 20% anwachsen, wie das Rümenapp-Gutachten des Kreises Stormarn prognostiziert. In absoluten Zahlen wären das 460 Senioren mehr als heute – auch wenn die Analyse eher Trends beschreibt, als belastbare Detail-Zahlen. Auch andere Bevölkerungsprognosen gehen jedoch für Oststeinbek insgesamt von Wachstum – insbesondere im Segment der Senioren – aus.

Nun hat sich der Investor erstmals zu einem verkleinerten Konzept geäußert: „150 Einheiten sind für uns machbar, aber noch ist keiner auf mich zugekommen.“ sagte Hertmut Thede, Sprecher des Bauunternehmens Semmelhaack, dem Abendblatt. Also dann: Wir finden, im 2. Quartal 2014 (12. Mai) sollte sich der Bauausschuss offiziell mit dem Baugebiet beschäftigen. Zu lösen ist natürlich die Verkehrsfrage. Wir haben uns zwar mittlerweile damit abgefunden, das Gebiet für den KFZ-Verkehr über den Willinghusener Weg zu erschließen. Allerdings wird diese Erschließung grundstückstechnisch schwierig, wenn nur ein kleines Gebiet bebaut werden soll.

Auch bezahlbare Mietwohnungen sind wichtig

Uns geht es beim neuen Wohngebiet nicht nur um Bungalows für Senioren – wir wollen auch bezahlbare Geschosswohnungen für Oststeinbek. Der Mangel an kleinen Wohnungen für junge Leute ist schon lange bekannt. Es ist zudem davon auszugehen, dass in den nächsten 20 Jahren die Nachfrage nach kleineren Wohnungen erheblich steigt, und zwar auch bei Senioren. Die Konzeptidee für den Bau des generationsübergreifenden Wohnparks am Willinghusener Weg sieht im Bereich der Geschosswohnungen zu etwa 30% öffentlich geförderte Wohnungen vor. Fast jeder denkt hierbei gleich an „Sozialwohnungen“ – und schon ist diese Art von Wohnungsbau stigmatisiert. Viele Oststeinbeker fragen sich, ob es gut für den Ort und seine gewachsene Bevölkerungsstruktur ist, öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen. Wer darf in solchen Wohnungen wohnen? Wie hoch sind die Mieten? Wie lange sind die Wohnungen für diesen Zweck gebunden? Gibt es ein „Vorrecht“ für Oststeinbeker? Auch wir selbst haben hier erheblichen Informationsbedarf. Darum haben wir angeregt, eine Informationsveranstaltung der Gemeinde zum Thema Wohnraumförderung zu organsieren. Eingeladen werden sollen u.a. Referenten der Investitionsbank SH, welche im Auftrag des Innenministeriums die öffentlichen Fördergelder vergibt.

Seniorenwohnungen / Baugebiet Willinghusener Weg

Oststeinbek muss langsam Gas geben beim Thema Seniorenwohnungen. Über Jahre hinweg wurde hier zu wenig getan. Wir begrüßen es nach wie vor sehr, dass der Seniorenbeirat die Initiative ergriffen hat und nicht nur einen Projektentwickler, sondern auch gleich einen konkreten Standort für Seniorenwohnungen gefunden hat. Wie Sie wissen, wurden die ersten Konzeptideen im September an die Gemeinde herangetragen. Die SPD-Fraktion hat, nachdem im November die ersten Pläne vorlagen, im Dezember einen Beschluss gefasst (wie schon in OA 12/13 berichtet): Wir wollen nach wie vor am Standort Breedenweg / Willinghusener Weg ein Wohngebiet entwickeln. Dies ist übrigens schon seit Jahren geplant und von der Gemeindevertretung beschlossen, wurde dann jedoch zu Gunsten anderer Gebiete vorerst nicht weiter verfolgt. Wir sind auch dafür, hier nicht nur Seniorenwohnungen zu schaffen, sondern zugleich auch das alte Problem der fehlenden Mietwohnungen für junge Leute anzugehen. Der Haken am vorliegenden Konzept ist, dass es zu viele Wohneinheiten vorsieht.

Am 15.1. hat der Seniorenbeirat bei einem gut besuchten Stammtisch zusammen mit dem Projektentwickler konkretere Ideen für das Wohngebiet vorgestellt. SPD-Vertreter von Partei und Fraktion haben hieran teilgenommen. Wir finden auch das soziale Konzept, das für dieses Gebiet angedacht ist, überzeugend („Quartiersmanagement“ mit Betreuungsleistungen).

Gemeinsam mit den Senioren werden wir konstruktiv an einer für alle tragfähigen Lösung arbeiten. Darum haben wir den Seniorenbeirat zu unserer Fraktionssitzung im Februar eingeladen.

Den Investor – Firma Semmelhaack – haben wir gebeten, ein verkleinertes Konzept zu erarbeiten. Dieses sollte dann allen Bürgern in einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden.

Baugebiet Willinghusener Weg: ja, aber nicht so groß

Die SPD-Fraktion hat am 11. Dezember beschlossen, dass sie ein Wohngebiet nördlich des Breedenwegs nach wie vor befürwortet. Die derzeit vorliegenden Ideen müssen jedoch hinsichtlich der Anzahl der Wohneinheiten um ca. 50% reduziert werden.

Im September 2013 ist ein Interessent an die Gemeinde herangetreten und hat die Konzeptidee „Wohnen und Arbeiten am Willinghusener Weg“ vorgestellt. Es sieht eine Wohnbebauung nördlich des Breedenwegs sowie Gewerbeflächen südlich des Willinghusener Wegs vor. Nach wie vor handelt es sich lediglich um einen Vorschlag, der noch nicht in der Gemeindevertretung und Ausschüssen diskutiert wird. Allerdings haben sich die Fraktionen intensiv damit befasst.

Die ersten Überlegungen des Projektentwicklers sehen vor, 300 sog. „Wohneinheiten“ (vereinfacht: Haushalte) zu bauen. Diese gliedern sich in ein „Seniorendorf“ mit Ein- und Zweipersonenwohnungen für ältere Menschen. Außerdem sollen Wohnungen für kleine Familien, Singles und Menschen mit Behinderung entstehen. Ein Teil dieser Wohnungen (30-40%) soll öffentlich gefördert werden und somit Wohnraum zu bezahlbaren Mieten entstehen lassen. Der Rest soll frei finanziert und zu Marktpreisen vermietet werden. Alle Wohnungen sollen barrierefrei errichtet werden und nach hohen energetischen Standards, also auch mit niedrigen Mietnebenkosten errichtet werden. Desweiteren sind Einzel-, Reihen- und Doppelhäuser vorgesehen (Eigentum und Miete).

Im Prinzip entspricht das Konzept dem Ziel der SPD, seniorengerechte Wohnungen in Oststeinbek zu schaffen sowie jungen Menschen bezahlbare Mietwohnungen anbieten zu können. Senioren, die in altengerechte Wohnungen umziehen, schaffen zudem automatisch Wohnraum für Familien in ihren früheren Häusern im Ort.

Problematisch ist allerdings, dass 300 Wohneinheiten je nach Belegungsdichte ca. 500 neue Einwohner anziehen, die eine erhebliche Herausforderung für die Infrastruktur – auch die soziale Infrastruktur – des Ortes bedeuten würden. Nicht nur Schule und Kindergarten wären damit überfordert, sondern auch die Straßen. Wir streben daher ein organisches, langsameres Wachstum des Ortes an. Wir sind dafür, nördlich des Breedenwegs ein neues Wohngebiet entstehen zu lassen. Allerdings ist das vorgeschlagene Konzept zu groß. Wir können uns derzeit nur eine Größenordnung von etwa 150 Wohneinheiten vorstellen. Die Kosten für die Bauleitplanung und die Schaffung von Infrastruktur (KiTa-Plätze, Straßen) müssen vom Investor übernommen werden. Der Verkehr muss über den Willinghusener Weg geführt werden, da der Barsbütteler Weg schon durch die neue Kindertagesstätte ausgelastet sein wird und seine Öffnung zum Gewerbegebiet hin problematische Umgehungsrouten schaffen würde.

Eine Gewerbe-Ansiedlung im Grünstreifen südlich des Willinghusener Wegs ist für uns zurzeit kein Thema. Die Funktionen Wohnen und Gewerbe sollten räumlich getrennt bleiben.

Zur Diskussion der Planungen schlagen wir vor, im Frühjahr eine Einwohnerversammlung durchzuführen.

Baugebiet Willinghusener Weg – wie geht es weiter?

Im November hat der vom  Investor beauftragte Stadtplaner die Konzept-Idee „Wohnen und Arbeiten am Willinghusener Weg“ in unserer (übrigens stets öffentlichen) Fraktionssitzung vorgestellt. Die weitere fraktionsinterne Diskussion des Themas wird Mitte Dezember stattfinden. Die politischen Gremien werden sich diesem Thema frühestens im ersten Quartal 2014 widmen.