CDU scheitert mit Eichredder-Projekt – Bau von Seniorenwohnungen verzögert sich

31.05.2016

„Wir haben wieder ein Dreivierteljahr verloren, weil an einem nicht mehrheitsfähigen Projekt gearbeitet wurde“, sagt Christian Höft, Fraktionsvorsitzender der SPD Oststeinbek. Die CDU-Fraktion hatte im September letzten Jahres einen Vorschlag vorgestellt, der eine massive Umgestaltung der Ortsmitte im Bereich Rathaus / Kratzmann’scher Hof am Eichredder vorsah. Nach den damals vorgelegten Zeichnungen sollten der Rathausparkplatz und große Teile des Gartens des Kratzmann’schen Hofes zugebaut werden. Verwaltung und Investoren wurden über neun Monate mit der Idee beschäftigt. Wie das Abendblatt nun in seiner heutigen Ausgabe schreibt, möchte diese Lösung außer der CDU niemand. „Ich finde es gut wenn man in die Diskussion Ideen einbringt, aber irgendwie müssen wir in der Sache auch mal weiter kommen. Das heißt, es sind mehrheitsfähige Lösungen gefragt. Wenn man wie die CDU keine eigene Mehrheit in der Gemeindevertretung hat, würde ich erwarten, dass man sowas klärt, bevor viele Leute über Monate für die Tonne arbeiten“, so Höft weiter.

Die SPD-Fraktion war dem Vorschlag von Anfang an mit Skepsis begegnet. „Städtebaulich war das keine gute Idee. Die schöne Grünfläche um den historischen Hof kann man nicht einfach mit Wohnungen betonieren – in der Bevölkerung gab es dazu nur Kopfschütteln“, sagt Höft. Es hätte zudem die Gefahr bestanden, dass zahlreiche Bäume weichen müssen. Völlig ungelöst war bis zuletzt die Frage, wo die Autos bleiben sollen, die heute auf dem Rathausparkplatz stehen. Insbesondere auch bei öffentlichen Veranstaltungen im Bürgersaal wird der Parkplatz benötigt.

„Das Hauptproblem ist und bleibt, dass der Bedarf nicht gedeckt wird: wir haben einen erheblichen Mangel an preiswerten Mietwohnungen in Oststeinbek, und zwar nicht nur für Senioren, sondern auch für alle anderen Bürger, insbesondere junge Singles und Familien. Hier muss endlich etwas getan werden“, sagt Höft. Die SPD setzt sich deshalb seit geraumer Zeit für den Bau einer ausreichenden Zahl öffentlich geförderter Wohnungen mit günstigen Mieten ein. Für die Seniorenwohnungen fordert die SPD außerdem ein Betreuungskonzept – es dürfen nicht einfach nur ein paar Wohnungen hingestellt werden nach dem Motto „Wir haben damit unsere Pflicht getan!“, sondern es muss von Anfang an bedacht werden, wo Hilfe herkommen kann, wenn man sie irgendwann braucht.

Die SPD wird sich weiter dafür einsetzen, eine mehrheitsfähige Lösung zu erzielen, um bald mit dem Bau von Seniorenwohnungen beginnen zu können. Der Fokus liegt dabei weiter auf dem Gebiet um den Breedenweg.