Wohnungsbau: CDU-Projekt am Eichredder löst die Probleme nicht

23.09.2015

Zwei Jahre nachdem der Seniorenbeirat ein quasi fertiges Konzept für den Bau von eines Mehrgenerationen-Wohngebiets (300 Wohneinheiten, darunter etwa 170 Seniorenwohnungen) präsentierte, hat die Oststeinbeker CDU heute in der Presse eine eigene Idee vorgestellt. Sie sieht nur ein Drittel der ursprünglich vom Seniorenbeirat geforderten Wohneinheiten für ältere Menschen vor. Der Standort soll der Rathausparkplatz am Eichredder sowie der Garten des Kratzmann’schen Hofes sein. Geplant sind auch öffentlich geförderte Wohnungen. „Wir sind erstmal froh, dass die CDU einen Bedarf an Seniorenwohnungen anerkannt hat und nun auch das bauen will, was sie bisher etwas skeptisch ‚Sozialwohnungen‘ genannt hat“, sagt Christian Höft, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Schade ist, dass die CDU die junge Generation komplett vergessen hat. Wir brauchen dringend auch bezahlbare Mietwohnungen für junge Leute“, so Höft weiter. Die von der CDU vorgeschlagene Wohnanlage soll jedoch nur Senioren offen stehen.

Seniorenbeirat, SPD und FDP setzen sich seit 2013 konkret für ein Wohngebiet am Breedenweg ein. Dass dort gebaut wird, fordert die SPD sogar schon seit mehr als zehn Jahren. „Unser Bedarf an Wohnungen kann nur mit dem Breedenweg gedeckt werden, alles andere ist Kosmetik und nicht nachhaltig gedacht“, so Höft. Ein aktuelles Gutachten des Kreises Stormarn prognostiziert für Oststeinbek bis 2030 einen erheblichen Bedarf an kleineren Wohnungen. Allein die Zahl der Ü-60-Single-Haushalte wird in dieser Zeit um 33% (250 Haushalte) wachsen. „Eigentlich sind auch kleinere Wohngebiete für Senioren nicht schlecht. Aber wenn der Bau am Eichredder kommen sollte, ist das Projekt Breedenweg vermutlich tot. Das wäre ein Verlust für Oststeinbek.“

Unklar ist, wie die zahlreichen teuren Tiefgaragen-Stellplätze finanziert werden sollen. Etwa die Hälfte der genannten 110 Stellplätze müsste ja zur Kompensation des wegfallenden Rathaus- und Bürgersaal-Parkplatzes dienen.

Architektonisch zu überprüfen wäre auch die Abriegelung des kompletten Gartens des Kratzmann’schen Hofes.

Nicht erhalten würde im jetzigen Entwurf wohl auch der in der Ortsmitte einmalige alte Baumbestand.

Was offenbar völlig im CDU-Vorschlag fehlt, ist ein Konzept für Betreuung und Pflege. Dies ist aber essentiell, wenn man gewährleisten will, dass alte Menschen lange selbstbestimmt leben können. „Es reicht nicht, einfach nur Wohnungen hinzustellen“, so Höft.

Die SPD-Fraktion setzt sich weiter für 150 Wohnungen mit einem Betreuungskonzept z.B. nach dem Bielefelder Modell am Breedenweg ein. Eine Mischung von Seniorenwohnungen und Wohnungen für junge Menschen würde hier eine gute Sozialstruktur gewährleisten. Das Gebiet liegt nur 500 Meter vom Ortskern entfernt, ist direkt gegenüber den Sportanlagen gelegen, nah an der Schule und bietet auch gute Einkaufsmöglichkeiten im Gewerbegebiet.

Flüchtlingsunterbringung in Oststeinbek

Die neusten Prognosen der Bundesregierung sagen einen erheblichen Anstieg der Flüchtlingszahlen voraus. Das hat auch für Oststeinbek Auswirkungen. Zurzeit leben bei uns knapp 60 Flüchtlinge. Bis Jahresende wird sich die Zahl vermutlich auf etwa 120 verdoppeln. Nächstes Jahr kommen noch 130 Flüchtlinge hinzu, so dass Ende 2016 insgesamt knapp 250 Menschen untergebracht werden müssen. Bisher hat die Gemeindeverwaltung die Flüchtlinge in gemeindeeigenen Wohnungen sowie gemieteten und gekauften Objekten untergebracht. Im Frühjahr 2016 wird zudem ein Neubau mit Wohnungen in der Brückenstraße fertig.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung hatte die Gemeindevertretung am 2. September 2015 darüber zu beraten, wie die Unterbringung künftig erfolgen soll. 

Die Position der SPD-Fraktion:

    Die erfolgreiche Strategie des Ankaufens und Mietens bestehender Wohnungen und Häuser soll weiter verfolgt werden. So kann eine optimale Integration gelingen. 

    Wenn größere Unterkünfte entstehen, müssen sie überschaubar bleiben. Mehr als 30-40 Personen in einem Objekt sollten es nicht sein. Container-Unterkünfte sollen möglichst weiterhin vermieden werden – weil diese Art der Unterbringung unangenehm und stigmatisierend ist und zudem das Ortsbild stört. Container sind außerdem in Anschaffung und Miete sehr teuer und haben nicht dieselbe Lebensdauer wie Häuser.

    Unterkünfte sollen möglichst zentral liegen und gut erreichbar sein. Um eine gute Integration und Betreuung zu gewährleisten, sollten Standorte am Ortsrand vermieden werden. 

    Es muss trotz des Zeitdrucks langfristig und nachhaltig gedacht werden. Jetzt mit heißer Nadel Provisorien zu errichten, die dann jahrelang stehen müssen, ist nicht sinnvoll. Besser sind Objekte, die langfristig genutzt werden können. 

Zu konkreten, aktuellen Standortfragen: 

    Die Unterbringung von Flüchtlingen in Containern auf dem Havighorster Sportplatz sehen wir kritisch. Die Lage ist extrem abgeschieden und schlecht erreichbar. Dies sollte nur eine Notfall-Option sein. 

    Die zum Jahresende 2015 schließende Bücherei Havighorst bietet sich von Zuschnitt und Standort her als Flüchtlingswohnung an. Uns ist aber auch wichtig, dass Havighorst einen neuen Mehrzweckraum bekommt. Darum wollen wir zuerst prüfen, ob sich die Bücherei dafür eignet. Wenn wir in der Bücherei eine Wohnung einrichten, brauchen wir woanders einen Mehrzweckraum für Havighorst. 

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft sagte: „Ich bin sicher, dass Oststeinbek die Herausforderung der Flüchtlingskrise meistern wird. Mit unserer engagierten Verwaltung, den vielen ehrenamtlichen Aktiven sowie unseren hilfsbereiten und aufgeschlossenen Bürgern.“

Kita-Streik: Gemeindevertretung beschließt Gebühren-Erstattung

Die Gemeindevertretung hat am Montag (29.06.) einstimmig beschlossen, die Kita-Gebühren sowie das Essensgeld für die Zeit des Streiks zu erstatten. Die Erstattung wird jetzt sogar ohne vorherigen Antrag der Eltern erfolgen, weil so Verwaltungsaufwand gespart werden kann. Bürgermeister Hettwer sagte in der Sitzung: „Mit dem zunächst geplanten Antragsverfahren hätten wir für jedes der 200 betroffenen Kinder zwölf Einzel-Rückbuchungen vornehmen müssen. Nun haben wir eine schlanke Lösung gefunden.“ Die Notbetreuung im Hort wird zur Vereinfachung des Verfahrens nun nicht kostenpflichtig. „Wer etwas an den Kita-Förderverein spenden möchte, kann das natürlich gern tun“, so Hettwer.

Kita-Streik: SPD für vollständige Erstattung der Gebühren

Der Kita-Streik belastet die Eltern der betroffenen Kita in Oststeinbek nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell. Ein Rechtsanspruch auf eine Erstattung der Gebühren besteht nicht. Allerdings hat die Gemeinde durch einbehaltene Gehälter im Streik schon mehr „gespart“, als die Eltern im entsprechenden Zeitraum an Gebühren gezahlt haben. Die SPD-Fraktion Oststeinbek setzt sich daher für eine vollständige Erstattung der Gebühren und des Essensgeldes ein. „Das ist nur fair, und die Gemeinde trägt keinen Schaden davon“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft. Die Gemeindeverwaltung wird gebeten, ein Antragsformular auf die Website der Gemeinde zu stellen. Außerdem sollte geprüft werden, ob eine Erstattungsklausel (rückwirkend) in die Kita-Gebührensatzung aufgenommen werden muss.

Großes Kinderfest am 27.6. – Eintritt frei!

Liebe Kinder!

Ihr seid herzlich eingeladen zu unserem großen Kinderfest auf dem Oststeinbeker Marktplatz am Samstag, dem 27. Juni von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei, es gibt kostenlose Getränke für Euch! Aber auch für Eure Eltern, Omas, Opas und anderen Verwandten haben wir natürlich Grillwurst und Bier für kleines Geld. Es erwarten Euch viele spannende Spiele mit tollen Preisen: Hase und Igel, Torwandschießen, Bowling, Schwammwerfen, das Farbkugelspiel und Fang’ die Maus! Auf unserer aufregenden Rollerbahn gibt es rasante Abfahrten in der Maurerbütt! Ihr könnt Euch auch schminken lassen.

Wir freuen uns auf Euch und drücken die Daumen für gutes Wetter.

Eure SPD

Unsere Büchereien

Die SPD-Fraktion wird sich für den Erhalt der Gemeindebücherei Oststeinbek einsetzen, eine Schließung kommt für uns nicht in Frage.

Die Presseberichterstattung, die SPD habe die „Schließung der Büchereien beantragt“, war übrigens falsch. Wir hatten nur vorgeschlagen, eine langfristige Integration in die neue Schule zu prüfen, auch um einen Standort zu haben, der gut erreichbar für die Schüler ist. Nach Gesprächen mit der Bibliothekarin und der Bürgerinitiative zum Erhalt der Büchereien haben wir diese Idee jedoch verworfen: anders als wir zunächst vermutet hatten wird die Bücherei von überraschend vielen Erwachsenen genutzt (42% der Ausleihungen sind Erwachsenenbücher). Die Bücherei scheint auch ein beliebter Treffpunkt für Senioren zu sein. Der Standort in der Ortsmitte ist daher wichtig und soll erhalten bleiben.

Während sich die Zahl der Ausleihungen in Oststeinbek in den letzten vier Jahren verdoppelt hat, sind die Nutzerzahlen der Bücherei in Havighorst leider rückläufig. Es ist zudem schwierig, für die kleine Außenstelle ein attraktives Angebot an Büchern und Öffnungszeiten aufrecht zu erhalten. Wir haben uns daher schweren Herzens dazu entschlossen, die Bücherei Havighorst aufzugeben. Natürlich ist uns bewusst, dass damit die einzige feste kulturelle Einrichtung in unserem kleinen Ortsteil verloren geht. Die frei werdenden Flächen bieten sich aber als Veranstaltungsraum an, der in Havighorst fehlt. Der Ortsbeirat wird darüber zu beraten haben, auch über die Parkplatzsituation.

Der Erfolg der Bürgerinitiative für den Erhalt der Büchereien war beeindruckend – 1.152 Oststeinbeker hatten in kurzer Zeit unterschrieben. Viele Bürger sollen aber überrascht gewesen sein, dass es in Oststeinbek überhaupt eine Bücherei gibt. Wir werden daher beantragen, das Gebäude in der MöLa durch einen größeren, gut sichtbaren Schriftzug für alle erkennbar zu machen. Öffentliche Infrastruktur muss auch sichtbar sein. Wir haben dies bereits für den Bürgersaal beantragt.

Kinderbetreuung nach der Schule: Ja zum Hort!

Die SPD-Fraktion spricht sich klar für eine Beibehaltung der qualitativ hochwertigen Hortbetreuung aus. Den Vorschlag des Bürgermeisters sowie der CDU- und OWG-Fraktion, eine Ganztagsschule einzurichten um Geld zu sparen, unterstützen wir nicht.

Im Gegensatz zur Ganztagsschule existieren für den Hort eine ganze Reihe von Qualitätsvorschriften. Die Gruppen sind kleiner, es gibt mehr und besser ausgebildete Betreuer sowie Mindeststandards für die Ausstattung der Räume. Kreis- und Land zahlen unserer Gemeinde erhebliche Zuschüsse für den Betrieb des Hortes sowie für die Geschwisterermäßigung, die wir für die Ganztagsschule nicht erhalten würden. Die Personalkosteneinsparung durch eine Ganztagsschule wäre deshalb vergleichsweise gering. Außerdem wollen wir keine „Zwei-Klassen“-Betreuung, also eine Billigvariante neben dem Hort.

Im Kulturausschuss am 17. Februar haben wir als einzige Fraktion dafür gestimmt, das Raumkonzept für den Schulneubau auf einen Hort auszulegen. Wir werden uns weiter für den Hort und eine bedarfsdeckende Gruppenplanung einsetzen. Qualitätsminderungen bei der Kinderbetreuung werden wir nicht zustimmen.

Die Gemeindevertretung entscheidet am Montag, dem 23. März, über das Raumkonzept der Schule. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Bürgersaal und ist öffentlich.

Straßenausbaubeiträge – die Diskussion beginnt

Eine Einwohnerversammlung am 27.11.14 hat den Startschuss für die Diskussion über die neue Oststeinbeker Straßenausbaubeitrags-Satzung gesetzt. Es geht um Geld, daher ist das Thema natürlich heiß. Das Ziel der Versammlung war, die Bürger zum frühestmöglichen Zeitpunkt über die rechtlichen Grundlagen der Erhebung von Straßenausbaubeiträgen zu informieren. Dieser Ansatz wurde allgemein sehr gut aufgenommen, auch wenn den meisten das Thema natürlich nicht schmeckt. Für alle die nicht zur Versammlung kommen konnten, hier noch einmal die wichtigsten Infos.

Was sind Straßenausbaubeiträge?

Straßenausbaubeiträge sind eine gängige Kommunalabgabe, die Kosten bestimmter Straßenbaumaßnahmen an Gemeindestraßen teilweise auf die Anlieger umlegt. Alle umliegenden Gemeinden haben derartige Satzungen. Oststeinbek hatte bis 2004 ebenfalls eine Satzung, die jedoch aufgrund eines automatischen Geltungsdauer-Ablaufes nicht mehr in Kraft ist. In der Zwischenzeit gab es keinen Bedarf für eine Satzung, da keine umlagefähigen Ausbaumaßnahmen stattgefunden haben.

Muss die Gemeinde Beiträge erheben?

Ja. Das schleswig-holsteinische Kommunalabgabengesetz sieht die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen ausdrücklich vor (§ 8 SH-KAG). Eine Regelung, die die Erhebung in das Ermessen der Gemeinde stellte, wurde vom Gesetzgeber gestrichen. Da Beiträge grundsätzlich allgemeinen Steuern vorgehen, sind Straßenausbaubeiträge zwingend zu erheben und dürfen nicht durch z.B. eine Erhöhung der Grundsteuer umgangen werden.

Welche Varianten gibt es?

Es gibt die einmaligen und die wiederkehrenden Beiträge.

Einmalige Beiträge werden direkt nach einer durchgeführten Baumaßnahme von den unmittelbaren Anliegern erhoben. Die Beiträge können in bis zu 10 Jahresraten gezahlt werden, so dass eine zu große Einmalbelastung weitgehend vermieden werden kann.

Vorteile

  • Geringer Verwaltungsaufwand, also geringe Kosten für die Allgemeinheit
  • Jeder Bürger zahlt für eine konkrete Maßnahme „vor der Haustür“, was die Akzeptanz erhöhen kann.

Nachteile

  • Gelegentlich wird es als ungerecht empfunden, dass (nur) die Anlieger für eine Straße zahlen müssen, die auch von Nicht-Anliegern genutzt wird.

Wiederkehrende Beiträge sind eine 2012 neu eingeführte Variante der Beitragserhebung (§ 8a SH-KAG) und werden jedes Jahr von allen Grundstückseigentümern erhoben – unabhängig von Maßnahmen „vor der Haustür“ des jeweiligen Bürgers. Die Verwaltung ermittelt dazu die Kosten aller geplanten Straßenbaumaßnahmen der Gemeinde im jeweiligen Jahr. Dann wird für jedes Grundstück nach bestimmten Werten die Beitragspflicht festgestellt und für jeden Grundstücksbesitzer ein Beitragsbescheid erlassen.

Vorteile

  • Gefühlt geringere Kosten für jeden Bürger, da der jährlich zu zahlende Beitrag niedriger ist als die Jahresraten eines Einmalbeitrages.

Nachteile

  • Hoher Verwaltungsaufwand, da jeder Grundstücksbesitzer jedes Jahr einen Beitragsbescheid erhalten muss und hierfür in einem komplexen Verfahren die Beiträge ermittelt werden müssen. Ggf. müssen auch am Jahresende Beiträge erstattet werden. Dadurch insgesamt hohe Kosten für die Allgemeinheit.
  • Bürger zahlen evtl. jahrelang Beiträge, obwohl in „ihrer“ Straße nichts passiert.
  • Geringe Erfahrungen in Schleswig-Holstein mit diesem neuen Beitragskonzept. Daher größere rechtliche Risiken.

(Die Listen der Vor- und Nachteile sind nicht abschließend und werden im Laufe der Diskussion ggf. noch mit Argumenten erweitert.)

Werden „Straßentypen“ bei der Beitragshöhe berücksichtigt?

Ja. Je mehr Nicht-Anlieger eine Straße nutzen können, desto geringer ist der Beitrag des jeweiligen Anliegers. Somit werden in reinen Anliegerstraßen die höchsten Beiträge erhoben, die geringsten Beiträge in Hauptverkehrsstraßen.

Was muss der einzelne Grundstückseigentümer am Ende zahlen?

Diese Frage kann nicht seriös beantwortet werden. Der konkrete Beitrag hängt nämlich von den noch zu beschließenden Beitragssätzen, von Art, Lage und Größe des Grundstückes, von der Kategorie der Straße sowie von den Kosten der konkret durchgeführten Ausbau-Maßnahme ab. Erfahrungen aus anderen Gemeinden zeigen jedoch, dass bei „üblichen“ Sanierungen für „gängige“ Privatgrundstücke mittlere bis hohe vierstellige einmalige Beiträge anfallen.

Welche Meinung vertritt die SPD?

Wie gesagt beginnt die Diskussion gerade. Wir werden die Vor- und Nachteile der Beitragsvarianten sorgfältig abwägen und hierbei Argumente von Bürgern einbeziehen.

Für beide Varianten der Beitragserhebung gilt: Nur gut geplante, vernünftige, frühzeitig bekannt gemachte und mit den Bürgern diskutierte Straßenbaumaßnahmen werden auf Akzeptanz stoßen. „Luxussanierungen“ von Straßen und Laternen kommen für uns daher nicht in Frage.

Wie ist das weitere Verfahren?

Im Januar informiert zunächst ein spezialisierter Rechtsanwalt in einem öffentlichen Vortrag Bürger und Politiker weiter über das Thema. Anschließend beginnen die Beratungen in den Fraktionen. Im ersten oder zweiten Quartal 2015 wird sich dann der Bauausschuss erstmals mit dem Thema befassen und es wird ein Satzungsentwurf erarbeitet, der dann zur Diskussion steht.

Wie können sich Bürger weiter einbringen und informieren?

Alle Sitzungen der Ausschüsse sind öffentlich, alle Sitzungsunterlagen werden öffentlich auf der Website der Gemeinde einsehbar sein. Vor jeder Sitzung haben die Bürger Gelegenheit, Fragen zu stellen. Außerdem können sich interessierte Bürger jederzeit mit Fragen oder Vorschlägen an Verwaltung und Fraktionen wenden. Die Fraktionssitzungen der SPD sind zudem seit jeher öffentlich.

Haben Sie weitere Fragen?

Schreiben Sie uns gern. Wir nehmen die Antwort dann in diese Liste der „häufig gestellten Fragen“ auf.

Jugendbeteiligung verbessern!

Die SPD-Fraktion hat im Kultur-, Sozial- und Jugendausschuss am 11.11.14 beantragt, den Jugendbeirat abzuschaffen und durch neue Formen der Jugendbeteiligung – zum Beispiel eine Jugendversammlung und projektbezogene Arbeitsgruppen – zu ersetzen. Trotz vieler Bemühungen der Verwaltung ist es in den vergangenen Jahren nie gelungen, genügend Bewerber für den Jugendbeirat zu finden. Die Gemeinde ist jedoch verpflichtet, geeignete Beteiligungsverfahren zu entwickeln. „Der Jugendbeirat hat sich leider als ungeeignet erwiesen. Wir glauben, dass er für viele Jugendliche zu formal, zu starr, zu abstrakt wirkt. Konkrete Projekte motivieren junge Leute vielleicht eher als kontinuierliche Gremienarbeit“, sagt Lara Gruwe, parteilose Gemeindevertreterin in der SPD-Fraktion.

Zu einer Abschaffung konnte sich die Mehrheit im Ausschuss nicht durchringen. Jedoch wurde beschlossen, einen ersten Versuch zu starten und eine Kinder- und Jugendversammlung einzuberufen. Diese findet nun vor der Einwohnerversammlung am Donnerstag dem 27.11.14 von 18 bis 19 Uhr im Bürgersaal statt. Als Themen stehen auf der Tagesordnung die Errichtung eines Bolzplatzes am Meessen, Informationen über den Jugendbeirat sowie Hilfe für Flüchtlingskinder. Es können aber auch eigene Themenvorschläge eingebracht werden. Alle Kinder und Jugendlichen der betreffenden Altersgruppe wurden schriftlich eingeladen.

Wir sind gespannt auf die Resonanz. Übrigens: Auch in der SPD-Fraktion können Jugendliche ab 14 Jahren aktiv mitarbeiten.

Reform des Finanzausgleichs beschlossen – wie geht es weiter?

Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat am 13.11. wie befürchtet die Reform des Finanzausgleichsgesetzes beschlossen. Das Gesetz sorgt dafür, dass Stuereinnahmen gleichmäßig im Land verteilt werden und so die Finanzkraft der Kommunen nivelliert wird. Aufgrund seines hohen Gewerbesteueraufkommens ist Oststeinbek schon seit Jahrzehnten einer der größten „Zahler“ im Finanzausgleich. Durch die von der SPD-Grünen-SSW-Landesregierung beschlossene Reform wird die Situation noch verschärft: 521.000,- Euro  jedes Jahr muss Oststeinbek zusätzlich zu den seit Jahren gezahlten, millionenschweren Umlagen in den Ausgleichstopf zahlen. Hinzu kommt, dass auch der Kreis Stormarn die Kreisumlage spürbar erhöht, weil auch der Landkreis jährliche Mittelkürzungen in zweistelliger Millionenhöhe hinnehmen muss. Insgesamt werden daher ab 2015 im Oststeinbeker Gemeindehaushalt ca. 770.000,- Euro jährlich fehlen.

Die SPD hat daher im Finanzausschuss am beantragt, eine Erhöhung der Gewerbesteuer zu prüfen, um einen Teil der Zusatzkosten auszugleichen. Hier ist natürlich Vorsicht geboten: bekanntlich sind in Oststeinbek seit Jahrzehnten viele Unternehmen niedergelassen, die nicht zwingend infrastrukturell an den Standort gebunden sind. Es gilt nun auszuloten, welcher Gewerbesteuersatz nicht zu einer Abwanderung großer Steuerzahler führen würde. Hierzu führt der Bürgermeister im Auftrag der Fraktionen seit vielen Wochen Gespräche mit Unternehmen, auch die Fraktionsvorsitzenden selbst sind im Gespräch mit Firmen. Derartige Beratungen können selbstverständlich nur im vertraulichen Rahmen stattfinden. Die Gemeindevertretung wird am 8. Dezember über die künftige Höhe des Steuersatzes entscheiden. Außerdem wird im Frühjahr weiter über Einsparungen diskutiert und ein neues Konzept zur Steuerung der Haushaltsplanung eingeführt.

Schädlich für den Ort ist es, unsere Gewerbebetriebe und deren Mitarbeiter als „Briefkastenfirmen“, die in einer „Steueroase“ residieren würden, zu verunglimpfen. Derartige populistische Zwischenrufe, die kürzlich von einer Oststeinbeker Partei in der Presse verbreitet wurden, sind geeignet den Ruf unserer steuerzahlenden Unternehmen und des Ortes zu schädigen. Völliger Unsinn ist auch die Behauptung, die großen Steuerzahler würden in Oststeinbek nur über einen „Briefkasten“ verfügen. Richtig ist, dass das schuldenfreie Oststeinbek seit vielen Jahren seinen Steuersatz nicht nennenswert erhöhen musste, da der Haushalt stets ausgeglichen war. Diese wirtschaftlich logische und rechtlich wie politisch völlig einwandfreie Entwicklung mit Steuerfluchtparadiesen auf karibischen Inseln zu vergleichen, sorgt vielleicht für einen markigen Presseauftritt, vermag aber der sachlichen Debatte im Ort nicht weiterzuhelfen.