Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Oststeinbek-Havighorst haben bei ihrer Mitgliederversammlung am 6. Dezember mit breiter Mehrheit entschieden, den Amtsinhaber Jürgen Hettwer als Bürgermeister-Kandidaten vorzuschlagen. Hettwer hatte sich zuvor in einer anderthalbstündigen Aussprache den Fragen und der Kritik der Parteimitglieder gestellt und seine Pläne für die kommende Amtsperiode erläutert.
In der Diskussion wurde deutlich, dass viele Genossen den diplomatischen Stil des Amtsinhabers und auch seine mit hoher Fachkompetenz gepaarte Bescheidenheit schätzen. Einige Mitglieder machten aber auch deutlich, dass sie sich vom Bürgermeister manchmal eine deutlichere politische Positionierung wünschen. Hettwer entgegnete, dass er sich jedoch nicht als die „fünfte Meinung“ in der Gemeindevertretung sieht, sondern als Sachwalter der Interesen des Ortes. Echten Einfluss auf politische Entscheidungen wolle er nur nehmen, wenn Schaden für die Gemeinde droht, ansonsten sehe er seine Rolle als Moderator, Architekt von Kompromissen und als Führungskraft im Rathaus.
Kritik gab es an der „Aktivregion Sieker Land Sachsenwald„, die Hettwer leitet. Diese habe sich aus der Sicht einiger Parteimitglieder nach anfangs intensiver Bürgerbeteiligung und der Idee einer dauerhaft kooperierenden Region hin zu einem reinen EU-Geldtopf entwickelt, den es zu „melken“ gelte. Die Kritik nahm der Bürgermeister auf, machte aber auch deutlich, dass Projekte mit EU-Mitteln enorm kompliziert und verwaltungsaufwändig seien.
In Sachen Bürgerbeteiligung wünschten sich die Sozialdemokraten außerdem häufigere Einwohnerversammlungen und eine nutzerfreundliche Website, die für Transparenz der Kommunalpolitik sorgt. Hier versprach Hettwer Verbesserungen, die bereits in Arbeit sind. Die Website werde komplett neu gestaltet, das bestehende System habe sich als irreparabel erwiesen. Einwohnerversammlungen seien in letzter Zeit tatsächlich vernachlässigt worden.
Wichtige Projekte der kommenden Amtszeit seien für Jürgen Hettwer der Schulneubau, die beiden Senioren-Wohngebiete, die Entwicklung des neuen Gewerbegebietes, die Digitalisierung der Verwaltung, moderne Mitarbeiterführung und Personalmotivation in Zeiten des Fachkräftemangels, der Umzug von Feuerwehr Havighorst und Bauhof, die Fertigstellung des Flächennutzungsplans und der Erhalt der Finanzkraft der Gemeinde.
Ein kommunalpolitisch aktives Parteimitglied wünschte dem amtierenden Bürgermeister Glück für die Wahl und sagte: „Seit Sie im Amt sind, macht die politische Arbeit in Oststeinbek wieder Spaß.“
Die 17 anwesenden Genossinen und Genossen beschlossen nach der anschließenden intensiven Diskussion fast einstimmig (bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung), Jürgen Hettwer als Kandidaten bei der BürgermeisterInnenwahl zu unterstützen. Die Wahl findet am 26. Mai 2019 statt.