März-News

Ist unsere Demokratie bedroht? Weil die Sorge vor einer wachsenden Zahl von Antidemokraten in unserem Land steigt, gehen viele Menschen gegen solche demokratiefeindlichen Tendenzen auf die Straßen. Und noch mehr stellen sich Fragen wie: In was für einem Land wollen wir morgen leben? Wie soll Demokratie funktionieren, wie sollen unterschiedliche Meinungen, Interessen, Lebensweisen und Zukunftsvorstellungen miteinander verbunden werden? Warum können Wut, Hass, Ängste, Egoismus, aber auch Rassismus, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Kinderfeindlichkeit, die Ablehnung aller als fremd Empfundenen – also letzten Endes Menschenverachtung – so um sich greifen? Und vor allem: Wie gehen wir mit Antidemokraten um?

Natürlich ist da „die Politik“ gefordert, kluge Antworten zu liefern. Viel wichtiger aber sind wir alle: Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn jede nicht nur an sich, sondern gleichzeitig auch an seine Mitmenschen denkt. Konkret: Wie gehe ich mit anderen um, wenn sie mich nerven oder etwas – meiner Meinung nach – falsch machen? Halte ich problemlos Meinungen aus, die ganz anders sind als meine eigenen? Welche Konsequenzen hat mein Handeln für andere? Was kann ich zu einer Problemlösung beitragen, statt das Misslingen zu forcieren? Klingt pathetisch, was John F. Kennedy dazu einmal sagte, trifft den Nagel aber immer noch: „Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.“ 

Und, was können wir tatsächlich tun? Schwierige Frage – die Lebensrealität der vielen Menschen, die gut damit zu tun haben, ihren Alltag zu meistern, ist extrem unterschiedlich. Trotzdem kann sich jeder auf seine Weise engagieren. Z.B. dadurch, dass man einfach an der vollen Supermarktkasse freundlich und rücksichtsvoll bleibt, dass man mit seinem Nachbarn auch bei Problemen respektvoll umgeht, dass man in einer Konfliktsituation seinem Gegenüber mit einem Lösungsvorschlag statt mit Empörung kommt. Und es wäre hilfreich, den bei uns im Ort politisch Aktiven und den KollegInnen in der Verwaltung eine persönliche Wertschätzung entgegenzubringen, auch wenn man selbst nicht mit ihnen übereinstimmt. Genauso gut wäre es natürlich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich in den öffentlichen Sitzungen konstruktiv zu Wort zu melden, die Fraktionen anzusprechen oder dort mitzuarbeiten. Wir haben in Oststeinbek übrigens eine recht gut funktionierende Gemeindevertretung, in der wir ernsthaft und um gute Lösungen ringend zwischen Einzelinteressen und den verschiedenen Aspekten des Allgemeinwohls abwägen, eine mitunter sehr verzwickte Angelegenheit – die einfachen Fälle, bei denen alle profitieren und niemand Nachteile erleidet, sind zwar schön, aber selten.

Also: Auf ein gutes und demokratisches Zusammenleben in Oststeinbek!

Ihre SPD-Fraktion