Seit einem halben Jahr diskutierten Oststeinbeks Kommunalpolitiker hinter verschlossenen Türen über die Details eines Wohnungsprojekts für Senioren. Auf Initiative der SPD-Fraktion wurde das Projekt nun erstmals bei einem Bürgerdialog der Öffentlichkeit vorgestellt. 80 Oststeinbeker ließen sich von den Eigentümern und ihrem Architekten Axel Hauschild die Pläne vorstellen.
Auf einem Grundstück zwischen Hamburger Kamp und Willinghusener Weg sollen 90 seniorengerechte Wohnungen entstehen, 60 davon als Mietwohnungen, davon wiederum die Hälfte als geförderte Wohnungen mit günstigen Mieten. Mit der aufgelockerten Bauweise aus kleinen Gruppen von Mehrfamilienhäusern mit je sechs Wohneinheiten konnten sich auch viele Anwohner abfinden: „Wir haben enorm gute Rückmeldungen bekommen, weil in diesem Entwurf viele Anregungen der Bürger berücksichtigt wurden“, sagt Christian Höft, Fraktionsvorsitzender der SPD. Insbesondere wird die Bebauung im südlichen Bereich nicht höher als drei Stockwerke. Zudem ist die Erschließung über den Norden geplant, also nicht über den Hamburger Kamp. Fußwege und Knicks bleiben erhalten. Im nördlichen Bereich am Willinghusener Weg sind Gebäude für nicht störende Bürobetriebe geplant. „Das ist ein Kompromiss, da die CDU nicht so viele Wohnungen wollte“, sagt Höft.
Die SPD-Fraktion zeigte sich optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg und werden versuchen, das Projekt noch dieses Jahr anzuschieben“, so Höft. Nur über einen Punkt streiten sich CDU und SPD noch: ob in die neuen Wohnungen auch junge Leute einziehen dürfen. Die SPD möchte lieber eine gemischte Bewohnerstruktur und begründet dies auch mit einem neuen Gutachten, das für Oststeinbek drastisch sinkende Geburtenzahlen attestiert. „Viele junge Oststeinbeker ziehen nach Glinde oder Hamburg, weil wir zu wenig Mietwohnungen haben. Wir glauben außerdem, dass es viel schöner ist, wenn Jung und Alt in Nachbarschaft wohnen – davon profitieren alle“, sagt Höft.