FAQ | Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Bürgermeister-Abwahl

Die SPD Oststeinbek beantwortet hier die wichtigsten Fragen zum Bürgermeister-Abwahlverfahren. Die Liste wird nach und nach erweitert. Wenn Sie weitere Fragen haben, schreiben Sie uns gern an post(ätt)spd-oststeinbek(punkt)de – wir ergänzen diesen FAQ-Katalog dann schrittweise.

1. Wann findet die Abwahl statt?

Abstimmungstermin ist der 10. März 2013. Die Wahllokale sind genau wie bei einer normalen Wahl an den bekannten Orten und zur üblichen Zeit von 8-18 Uhr geöffnet.

2. Kann ich per Brief abstimmen?

Ja, Briefabstimmung kann ab dem 4. Februar (bis zum 8.3.) beantragt werden. Ihre Abstimmungsunterlagen können Sie persönlich vor Ort im Rathaus, schriftlich oder per Mail bei der Gemeinde-Abstimmungsleiterin, Frau Gruwe, beantragen. Alles läuft wie sonst auch bei Wahlen.

3. Wie viele Stimmen werden für eine Abwahl benötigt?

Über das erforderliche Quorum kursieren teilweise falsche Informationen, auch in der Presse. Es ist ein sog. doppeltes Quorum nötig.

  • 20% der Wahlberechtigten in Oststeinbek müssen für die Abwahl stimmen. Da bei kommunalen Wahlen schon Sechzehnjährige wählen dürfen, sind über 7.000 Bürger wahlberechtigt. Aufgerundet brauchen wir also 1.500 Stimmen. Wenn weniger als 1.500 Abwahl-Befürworter zur Wahl gehen, scheitert die Abwahl.
  • Die Abwahlbefürworter müssen zudem am Tag der Abstimmung in der Mehrheit sein. Wenn also den (mindestens) 1.500 Ja-Stimmen (=für die Abwahl) z.B. 1.700 Nein-Stimmen (=gegen die Abwahl) gegenüber stehen sollten, wäre das Verfahren ebenfalls gescheitert.

Fazit: Alle die wollen, dass wir eine/n neue/n Bürgermeister/in wählen können, müssen sich am 10. März aufraffen und mit „Ja“ stimmen!

4. War die Unterschriftensammlung nicht schon die Abwahl?

Nein! Die Unterschriftensammlung war nur eine von zwei Initiativen zur Einleitung des Abwahlverfahrens. Die Abwahl selbst folgt erst am 10. März 2013. Wenn Sie wollen, dass es einen Wechsel an der Rathausspitze gibt, ist es also unbedingt erforderlich, noch einmal an der Abstimmung im März teilzunehmen!

5. Warum gab es die umständliche Unterschriftensammlung – hätte nicht auch die Politik direkt das Abwahlverfahren einleiten können?

Ja, hätte sie. Die Fraktionsvorsitzenden hatten sich aber zuvor geeinigt, das Verfahren nicht einfach von oben herab einzuleiten, sondern die Bürger vorher nach ihrer Meinung zu fragen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Abwahlverfahren macht man nicht „mal eben so“. Die Bürger müssen möglichst gut über die Gründe informiert sein und letztlich auch zur Wahl gehen. Viele Abwahlverfahren scheitern! Durch die Unterschriftensammlung erhält man ein erstes Stimmungsbild und sensibilisiert die Bürger für das Thema. Außerdem ist uns sehr wichtig, dem falschen Eindruck entgegen zu wirken, es handele sich hier lediglich um ein „Kommunikationsproblem“ zwischen Politik und Bürgermeisterin.

Nachdem weit mehr als die nötigen Unterschriften in Rekordzeit zusammen gekommen waren, wurde die Abwahl aber durch einen Antrag und Beschluss in der Gemeindevertretung eingeleitet. Dies hat das Verfahren erheblich beschleunigt. Die Unterschriften waren somit elementarer Bestandteil des Prozesses. Ohne den Erfolg der Sammlung wäre es nicht so schnell zum dem Beschluss der Gemeindevertretung gekommen.

6. Hatte die SPD vor Dezember keine eigene Meinung zum Abwahlverfahren?

Doch. Frau Denecke hat unsere Erwartungen an eine Führungskraft massiv enttäuscht und ihre Versprechungen bezüglich ihrer Fähigkeiten nicht eingehalten. Sie ist aus unserer Sicht nicht für dieses Amt qualifiziert. Die Zusammenarbeit in den Gremien ist mit allen Fraktionen praktisch unmöglich, die Mitarbeiter des Rathauses sind massiv frustriert, mit nahezu allen Ehrenamtlichen hat es sich die Bürgermeisterin verscherzt, kurzum: der politische Betrieb ist faktisch zum Erliegen gekommen. Um weiteren Schaden von der Gemeinde abzuwenden, muss schnellstens gehandelt werden.

Wir haben uns aber bis Dezember mit einer Abwahl-Forderung nicht aus dem Fenster gelehnt, weil wir ein gemeinsames Vorgehen aller Parteien im Ort für wichtig halten. Außerdem wollten wir aus Gründen der Historie der BM-Wahl (wir hatten ja einen anderen Kandidaten) nicht die ersten sein, die eine Abwahl fordern. Somit hatten wir uns zunächst auf sachliche, aber deutliche Kritik an der Amtsführung beschränkt.

7. Warum hat man nicht vorher ein Mediationsverfahren versucht?

Da keinerlei Einsicht oder Entgegenkommen seitens der Bürgermeisterin zu erkennen waren und sind, hielten und halten wir ein Mediationsverfahren für nicht erfolgsversprechend. Frau Denecke hat in den letzten anderthalb Jahren vor der Einleitung der Abwahl nicht ein einziges Mal einen Fehler zugegeben. Stets wurde die Verantwortung auf andere (Gemeindevertretung, Mitarbeiter, unfähige Rechtsanwälte, Landkreis) abgeschoben oder das Vorhandensein eines Problems vollständig negiert. Immer wieder haben Politiker, Landrat und Hauptausschuss versucht oder angeboten, Frau Denecke Ratschläge zu geben, wie man die Situation verbesser könnte. Der Hauptausschuss hat auch erfolglos versucht, Frau Denecke professionelle Hilfe (Beratungsfirma) anzubieten. All diese Angebote wurden stets von ihr abgelehnt. Dies zeugt von erheblichen Defiziten bezüglich ihrer Kritikfähigkeit.

Außerdem geht es hier nicht um ein einzelnes Problem, um fehlende persönliche Sympathien oder eine sachliche Meinungsverschiedenheit, sondern um die grundsätzliche und immer wieder zu Tage tretende Überforderung der Bürgermeisterin mit ihrem Amt. Eine Mediation kann helfen, wenn man sich gestritten hat. Das ist hier aber nicht das Problem. Wir zweifeln an der Fähigkeit Frau Deneckes, das Amt auszuüben.

8. Habe ich Nachteile zu befürchten, wenn ich an der Abwahl teilnehme?

Nein! Die Wahl ist geheim!

Peter Hartmann – 40 Jahre in der SPD

Peter Hartmann mit Bundestagskandidatin Nina Scheer und Laudator Martin Habersaat, MdL. Foto: Shakira-Jil Simon

Am 1. Februar 1972 trat Peter Hartmann in die SPD ein. Zunächst in den damaligen Ortsverein Hoisbüttel, der heute zu Ammersbek gehört. Über Reinbek landete er schließlich in Oststeinbek, wo er bis heute aktiv ist. Für seine 40jährige Mitgliedschaft in der Partei und sein herausragendes Engagement wurde Peter Hartmann von Martin Habersaat, dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, beim Neujahrsempfang der Südstormarner Ortsvereine geehrt.

Ich bin kein in der Wolle gefärbter Sozialdemokrat.

(Peter Hartmann)

Peter Hartmann, gelernter Schiffsmaschinenschlosser, ist nach eigener Aussage kein „in der Wolle gefärbter Sozialdemokrat“. Er stammt aus einem unpolitischen Arbeiterhaushalt und fand in den Jahren der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt in die Politik. „Willy Brandt und Walter Scheel standen für Aufbruch und eine ‚Neue Zeit‘, das spürten die Menschen im Lande – auch ich.“ Mit den Namen der zu Demokraten mutierten Altnazis Kiesinger und Filbinger könne man ihn auch heute noch zu politischem Einsatz motivieren, erzählte Hartmann.

Martin Habersaat skizzierte in seiner Rede den politischen Weg Hartmanns, der 1978 erstmals in die Gemeindevertretung Oststeinbeks gewählt wurde und ihr bis 2003 ununterbrochen angehörte – davon 12 Jahre als Fraktionsvorsitzender. Auch Ortsvereinsvorsitzender war er und Mitglied der Kreistagsfraktion der SPD Stormarn, der er 10 Jahre lang angehörte. Als Anerkennung für seine kommunalpolitische Arbeit wurde Peter Hartmann 2003 die Goldene Ehrennadel der Gemeinde Oststeinbek verliehen.

Noch heute ist Peter Hartmann aktiv, Vielen ist er beispielsweise als Organisator von Fahrradtouren durch Stormarn und Hamburg bekannt. Dass das noch lange so bleiben möge, wünschte der Laudator und schloss mit „einem großen Dankeschön im Namen der SPD deinen Einsatz!“

Offener Brief an Frau Denecke

Dieser Text war der Wortbeitrag unserer Fraktionsvorsitzenden Irene Kastner zur Einleitung des Abwahlverfahrens in der Sitzung der Gemeindevertretung vom 13.12.2012 .

Sehr geehrte Frau Denecke,

Sie traten am 1.Mai 2011 das Amt der Bürgermeisterin an und es dauerte nicht lange, dann zeichneten sich erste Konflikte ab.

Als erstes untersagten Sie Ihren Mitarbeitern Gespräche mit uns Gemeindevertretern ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung. Dazu hatten Sie als Vorgesetzte das Recht, ob es klug war, möchten wir bezweifeln.

Dann erreichten uns immer wieder Anrufe von Vereinen, Verbänden und auch von den Feuerwehren, die berichteten, dass sie von Ihnen abgewiesen wurden. Anfragen nach Hilfestellungen wurden wegen fehlender Rechtsgrundlagen verneint. Ihre Interpretation des Rechts wurde häufig von den Betroffenen eher als willkürlich erlebt, auch wenn in Einzelfällen eine legitimatorische Begründung gefunden wurde. In so einem überschaubaren Ort wie Oststeinbek  sollte aber nicht ein ausschließlich bürokratisch, rechtlich sich absichernder  Stil und eine solche Umgangsweise das Grundverständnis des Bürgermeisteramtes prägen. Um es hier noch einmal zu betonen: es geht nicht um „Mauscheleien“, Absprachen am Recht vorbei“ o.ä., sondern um eine bürgernahe und  problemlösende Verwaltungsarbeit im Interesse der ratsuchenden Bürger und Vereine, selbstverständlich unter Beachtung aller bestehender Rechtsvorschriften. Grundlegende Richtungsentscheidungen und Zielsetzungen gibt hierbei die Gemeindevertretung vor. Diese politischen Zielvorgaben und das o.g. Verständnis von Verwaltung umzusetzen, ist offensichtlich nicht immer in Ihrem Interesse gewesen. Das halten wir für unvereinbar mit den Aufgaben des Bürgermeisteramtes.

Beklagt wurde von allen Seiten, dass Sie Oststeinbek vom Schreibtisch aus verwalten, Sie keinen Kontakt gesucht, Sie sich eigentlich auch nicht für das Zusammenleben in Oststeinbek interessiert haben. Ihr Lieblingsmotto: „meine Tür steht immer offen“ drückt eine Erwartungshaltung aus, die davon ausgeht, dass man zur Bürgermeisterin geht, diese aber nicht auf die Bürger und Vereine zuzugehen hat. Und es suggeriert eine Offenheit gegenüber den Anliegen von Bürgern, die Sie allerdings dann nicht umgesetzt haben. Auch an diesem Punkt besteht offensichtlich ein grundlegender, nicht aufzuhebender Dissens zwischen vielen Oststeinbekern und Ihnen.

Die Arbeit der Ausschüsse der Gemeindevertretung leidet darunter, dass die von Ihnen als Verwaltung zu leistende Vorarbeiten eine immer schlechtere Qualität hatten, was häufig zu Mehrfachbefassungen und zu Verzögerungen aufgrund von notwendigen Nachfragen führte. Immer wieder mussten Entscheidungen an andere Ausschüsse weitergereicht werden, weil Detailfragen nicht ausreichend beantwortet wurden. Warum haben Sie Fachbereichsleitungen nicht an den Ausschusssitzungen teilnehmen lassen? Manche Fragen hätten gleich beantwortet werden können. Hier wurde in besonders störender Weise die Auswirkung Ihres Arbeits- und Führungsstils spürbar, der sich mehr um lückenlose Kontrolle von Verwaltungsabläufen und Entscheidungen der von Mitarbeitern bemüht als um eine verantwortungsbewusste, problemlösende und ergebnisorientierte Verwaltungsarbeit.

Wir wurden von Bürgern in letzter Zeit immer wieder gefragt, warum wir als Gemeindevertreter nicht viel früher offen und öffentlich auf die Klagen der Mitarbeiter im Rathaus reagiert haben. Diese Frage ist berechtigt – schließlich waren uns die Missstände innerhalb der Verwaltung bekannt. Bekannt war allerdings auch der Stil Ihrer Personalführung, der offensichtlich von Einschüchterung, Abmahnungen und massivem Druck gegenüber den Mitarbeitern geprägt ist. In dieser Situation hätte offenes Ansprechen der Missstände Abmahnungen von Mitarbeitern wegen Verletzung der Verschwiegenheitspflicht und Illoyalität zur Folge gehabt und die Mitarbeiter hätten ihre eigene Kündigung riskiert.

Der Streit und die Konflikte mit Ihnen im politischen Raum haben uns viel Zeit und Kraft gekostet. Schwerer wiegt jedoch, wie Sie mit Ihren Mitarbeitern umgegangen sind. Der Gemeindeprüfbericht zeigt dies sehr deutlich und bestätigt das, was wir während der vergangenen Monate immer wieder aus dem Rathaus gehört haben. Wenn die Mitarbeiter vermehrt um Rechtsschutz bei einer Gewerkschaft nachfragen, wenn den Mitarbeitern tarifrechtlich vorgeschriebene Stufeneinordnungen verweigert werden und die zwingend vorgeschriebene Beteiligung des Personalrats nicht erfolgt, dann kann man sich gut vorstellen, was der Gewerkschaftsvertreter meint, wenn er von „skandalöser Amtsführung“ spricht.

Spätestens seit Beginn der Prüfung der Verwaltung durch die Kommunalaufsicht musste Ihnen deutlich werden, dass Ihr Bemühen das Rathaus nach außen hermetisch abzuschotten, nicht erfolgreich war. Spätestens dann hätten Sie versuchen müssen die Situation zu ändern, Sie hätten Ihr eigenes Verhalten kritisch reflektieren und Wege der Zusammenarbeit suchen müssen. Aber – so war es in der Presse zu lesen – Sie sind und bleiben bei Ihrer Überzeugung, dass Sie nichts falsch  gemacht haben, es nichts zu korrigieren gibt. Sie haben damit selbst den Weg zu einer Verbesserung der Situation versperrt. Eine gemeinsame Problemlösung wäre nur auf der Basis einer professionellen Analyse der kritisierten Verhaltensweisen und einer Bereitschaft zur Weiterentwicklung möglich gewesen – beides lassen Sie in bemerkenswert offener Weise vermissen (siehe auch die diversen Interviews).

Als letztes möchten wir auf die Bemerkung eingehen, die Sie immer wieder in Interviews geäußert haben: die SPD habe eine Kampagne gegen Sie losgetreten, der von der SPD aufgestellte, aber unterlegene Kandidat würde auf Grund einer von Ihnen angenommenen Kränkung im Hintergrund agieren. Mit Verlaub: Das ist kompletter Unfug! Hier wurde weder aus dem Hintergrund noch auf der Basis persönlicher Kränkungen agiert. Es geht auch überhaupt nicht darum, Sie als Person anzugreifen. Wir haben lediglich das getan, was unsere Aufgabe als Gemeindevertreter ist: kritische Fragen zu Ihrer Amtsführung zu stellen und das Wohl der Oststeinbeker Bürger und Bürgerinnen nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern.

In der Zusammenfassung können wir nur feststellen, dass eine weitere Zusammenarbeit  mit Ihnen nicht möglich ist. Es gibt keinen Weg mehr für eine für die Gemeinde gedeihliche Zusammenarbeit. Keiner von uns – und da sprechen wir sicher im Namen der gesamten Gemeindevertretung – hat sich dieses Abwahlverfahren gewünscht, wir hätten es gerne den Bürgern  und Bürgerinnen, den Mitarbeitern in der Verwaltung, uns Gemeindevertretern, aber auch Ihnen, Frau Denecke, erspart. Wir sehen aber keinen anderen Weg mehr.

SPD-Fraktion Oststeinbek

Abwahlverfahren einstimmig eingeleitet, Tätigkeit der Bürgermeisterin ruht

Die Gemeindevertretung Oststeinbek hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, das Bürgermeister-Abwahlverfahren einzuleiten. Vor einem großen Publikum im überfüllten Bürgersaal des Kratzmannschen Hofes erhielten zuvor alle Fraktionen und auch die Bürgermeisterin ausführlich Gelegenheit zur Schilderung ihrer Sicht der Dinge. Die Fraktionen listeten noch einmal alle Probleme, Fehler, Streitigkeiten und Rechtsverstöße auf, die zu der misslichen Situation geführt haben. Die Bürgermeisterin bezeichnete all dies als „fiktives Gesamtkunstwerk“ und nannte den Prüfungsbericht der Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises „manipulativ“.

Nach dem Beschluss über die Einleitung des Verfahrens wurde – ebenfalls einstimmig – beschlossen, die Bürgermeisterin bis zur Feststellung des Abstimmungsergebnisses im März gemäß § 57d Abs. 2 S. 3 Gemeindeordnung SH von ihren Dienstpflichten zu entbinden. Ab sofort ist damit der 1. stellvertretende Bürgermeister im Amt.

Die Abstimmung über die Abwahl wird am 10. März 2013 stattfinden.

Zuvor war noch bekannt geworden, dass die Bürgermeisterin ihren letzten Arbeitstag dazu genutzt hatte, auf Kosten der Steuerzahler einen Anwalt damit zu beauftragen, vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gegen die Kommunalaufsichtsbehörde vorzugehen. Diese hatte am Freitag vergangener Woche dafür gesorgt, dass der von der Bürgermeisterin manipulierte Bericht des Gemeindeprüfungsamtes gegen die Originalversion ausgetauscht wurde.

Presseartikel zum Thema

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/stormarner-tageblatt/artikeldetails/artikel/ist-das-noch-der-richtige-kurs.html

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/stormarner-tageblatt/artikeldetails/artikel/denecke-einstimmig-suspendiert.html

http://www.bergedorfer-zeitung.de/glinde/article177687/Martina_Denecke_muss_gehen_vorerst.html

http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article112035292/Oststeinbeks-Buergermeisterin-Denecke-suspendiert.html

http://www.mobil.abendblatt.de/region/stormarn/article112035294/Am-Ende-nur-Verlierer.html

http://www.ln-online.de/lokales/stormarn/3633760/politischer-rosenkrieg-in-oststeinbek

http://www.bergedorfer-zeitung.de/glinde/article177610/Letzte_Amtshandlung_Klage_gegen_den_Kreis.html

http://www.abendblatt.de/region/article112008795/Oststeinbeks-Buergermeisterin-zieht-vor-Gericht.html

http://www.ln-online.de/lokales/3632890/oststeinbek-buergermeisterin-suspendiert

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/stormarner-tageblatt/artikeldetails/artikel/abwahl-soll-fair-und-mit-anstand-geschehen.html

Wie geht es mit dem Abwahlverfahren weiter?

Heute Abend (13.12.) kommt die Gemeindevertretung Oststeinbek um 20 Uhr im Bürgersaal des Kratzmannschen Hofs zusammen. Die Sitzung ist öffentlich und Zuschauer sind herzlich willkommen.

Die Tagesordnung lautet:

  1. Eröffnung der Sitzung, Begrüßung der Anwesenden und Feststellung der Beschlussfähigkeit
  2. Anträge zur Tagesordnung, Festlegung der Tagesordnung, Beschlussfassung über die unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu beratenden Tagesordnungspunkte
  3. Beantwortung von Fragen der Einwohner/innen und Gemeindevertreter/innen
  4. Beschluss über die Einleitung des Abwahlverfahrens der Bürgermeisterin gemäß § 57d GO
  5. Sofortige Suspendierung der Bürgermeisterin
  6. Festlegung des Abwahltermins
  7. Wahl der Mitglieder eines Gemeinde-Abstimmungsausschusses sowie des Vorsitzenden dieses Ausschusses

In TOP 3 (und nur dort) haben Zuschauer die Möglichkeit, Fragen an die Bürgermeisterin und die Gemeindevertreter zu stellen.

TOP 4 befasst sich dann mit dem Hauptthema der Sitzung, der Einleitung des Abwahlverfahrens gemäß § 57d Absatz 1 Nr. 1 der Gemeindeordnung. Der Beschluss bedarf einer 2/3-Mehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Gemeindevertretung – diese besteht aus 21 Personen, also werden mindestens 14 Stimmen benötigt. Kommt der Beschluss zustande, ist das Abwahlverfahren sofort eingeleitet. Das Gesetz sieht vor, dass ab diesem Zeitpunkt die Bürgermeisterin gemäß Absatz 2 Satz 3 und 4 der o.g. Vorschrift durch einen zusätzlichen Beschluss (TOP 5, wieder 2/3-Mehrheit) bis zur Feststellung des Ergebnisses der Abwahl von der Führung ihrer Dienstgeschäfte entbunden werden kann. Zweck dieser Regelung ist es, die Verwaltung bei einer schweren Störung des Vertrauensverhältnisses zur Bürgermeisterin (wieder) arbeitsfähig zu machen.

In TOP 6 wird dann der Termin für die Abwahl festgelegt. Diese wird wohl Anfang März stattfinden.

Anschließend ist in TOP 7 noch ein Abstimmungs-Ausschuss zu wählen, der das Verfahren organisiert und überwacht.

Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.

Er ist online – der Bericht des Gemeindeprüfungsamtes (GPA) über die Ordnungsprüfung der Gemeinde Oststeinbek. Das nutzerfreundliche 15,5 MB große Dokument ist auf der Gemeindewebsite im Bereich „Verwaltung Aktuell“ abrufbar. Das Dokument belegt im Detail die zahlreichen Rechtsverstöße der Bürgermeisterin, ihre teilweise fast unglaublichen Führungsmethoden sowie die Perspektivlosigkeit in der Mitarbeiterschaft.

Interessant ist: anstatt die amtliche Fassung des GPA-Berichts so zu veröffentlichen, wie es von der Gemeindevertretung am 03.12.12. beschlossen wurde, hat die Bürgermeisterin fleißig am Bericht herumgebastelt und einen „Director’s Cut“ erstellt: allein vom Umfang her sind aus den eigentlich nur 123 Seiten plötzlich 176 geworden. Zahlreiche handschriftliche Randbemerkungen und mitten in den Bericht kopierte Dokumente – teilweise mit höchst privaten und vertraulichen Inhalten über aktuelle und ehemalige Mitarbeiter – sollen offenbar ein verfälschtes Bild der Sachlage darstellen und die Feststellungen der Prüfer des Landkreises relativieren. Anstatt einer offiziellen und zusammenhängenden Stellungnahme zu den Vorwürfen – hierzu hatte Frau Denecke nun lange Gelegenheit gehabt – wird durch das beliebige Einstreuen von Protokollen versucht, über die dramatischen Feststellungen der Prüfer hinweg zu täuschen. Die hineinkopierten Dokumente erschweren die Lesbarkeit des Berichts erheblich, außerdem lassen sich Original und Ergänzungen nicht auseinanderhalten. Ein Hinweis auf die durchgeführten Manipulationen fehlt gänzlich, so dass Leser denken könnten, es würde sich um die amtliche Version handeln.

Besonders grotesk: Viele der Dokumente belegen nicht das Gegenteil der Prüfungsergebnisse, sondern untermauern sie gerade:

Beispiel 1

So wird z.B. im Bereich Personalmangel – nach Seite 48 des offiziellen Berichts / im PDF auf Seite 61) ein – vertrauliches – Beschlussprotokoll aus dem nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses vom 04.06.12 eingefügt, in dem Frau Denecke über die angespannte Personallage berichtet. Der Hauptausschuss fordert die Bürgermeisterin hierin auf, konkrete Vorschläge zu unterbreiten, wie die Personalsituation verbessert werden könnte, und sagt ausdrücklich seine politische Unterstützung zu. Außerdem wird der Bürgermeisterin die Inanspruchnahme einer externen Personalberatungsfirma empfohlen. Leider hat die Bürgermeisterin diese beiden Empfehlungen des Ausschusses nie berücksichtigt.

Beispiel 2

Eine Seite später (S. 62 des PDF) findet sich ein ähnlicher Protokollauszug: die Bürgermeisterin äußerte in der Gemeindevertretung am 18.06.2012, dass die in der Vergangenheit immer völlig problemlos mögliche Erstellung aussagekräftiger Sitzungsprotokolle nunmehr aufgrund von Personalüberlastung nicht mehr möglich sei. Die Gemeindevertretung reagierte hierauf sofort und beschloss ausweislich des Protokolls die Einstellung von zusätzlichem Personal. Diese Stellenbesetzung verzögerte sich zwar erheblich, wurde dann aber von der Bürgermeisterin auch umgesetzt. Mittlerweile hat die Mitarbeiterin das Rathaus aber wieder verlassen.

Beispiel 3

Auf Seite 63 des PDF wird – völlig aus dem Zusammenhang gerissen – ein Antrag der SPD vom 04.09.12 zitiert („Das Ehrenamt stärken“), der aufgrund der andauernden Streitigkeiten der Bürgermeisterin mit den Ehrenamtlichen im Ort einige Verbesserungen in der Ehrenamtsförderung vorsah. Es wird der Eindruck erweckt, die SPD habe trotz der erheblichen Personalengpässe versucht, (vermeintliche) Mehrarbeit im Rathaus durchzusetzen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: gerade aufgrund der von der Bürgermeisterin beklagten Personalengpässe wurde dieser Antrag auf Vorschlag der SPD zurückgestellt und auf 2013 vertagt, wenn die Personalprobleme sich wieder verbessert haben.

Beispiel 4

Ein weiteres hinzugefügtes Dokument auf Seite 104 des PDF belegt den fragwürdigen Umgang der Bürgermeisterin mit ihren Mitarbeitern: zur Rechtfertigung eines vom Prüfungsamt gerügten unangemessenen Umgangs mit einer ansonsten hervorragend beurteilten Mitarbeiterin fügt die Bürgermeisterin eine nicht nachprüfbare Gesprächsnotiz in den Prüfbericht ein, die eine angebliche Beschwerde eines Bürgers über die damalige Mitarbeiterin dokumentieren soll. Völlig offen bleibt hierbei der Sachverhalt und die Frage, ob die Beschwerde berechtigt war. Ob die ehemalige Mitarbeiterin zu diesem Vorgang damals angehört wurde und Stellung nehmen konnte, ist nicht erkennbar.

Beispiel 5

Auf den Seiten 90-93 werden private Gesprächnotizen der Bürgermeisterin über Gespräche mit Mitarbeitern wiedergegeben, die sehr persönliche, nicht nachprüfbare Vorwürfe gegen einen Vorgesetzten enthalten. Nicht nur für die Mitarbeiter der Einrichtung dürfte unschwer erkennbar sein, um welche Personen es sich handelt.

Allein diese Beispiele zeigen deutlich:

  1. Die häufig getätigten Aussagen der Bürgermeisterin, die Politik habe auf die von ihr beklagte Personalnot nie reagiert, sind falsch.
  2. Die mangelnde Führungskompetenz der Bürgermeisterin und ihre wirkliche Einstellung zum Thema Datenschutz werden unter anderem durch das Veröffentlichen von Privatnotizen zu Beschwerden über aktuelle und ehemalige Mitarbeiter deutlich.
  3. Der Versuch der Bürgermeisterin, den amtlichen Prüfbericht durch das eigenmächtige Einfügen von Dokumenten zu verfäschen, ist nicht zielführend und vermag die Brisanz des Berichtes nicht zu vertuschen.

Wir fordern die Bürgermeisterin daher auf, den Bericht des Prüfungsamtes in der amtlichen und beschlossenen Fassung zu veröffentlichen. Eine separate und zusammenhängende Stellungnahme der Bürgermeisterin zu den schweren Vorwürfen des Berichts würden wir allerdings begrüßen.

UPDATE 11.53 Uhr: Die Kommunalaufsicht des Landkreises Stormarn hat bereits heute Vormittag mit einer aufsichtsrechtlichen Weisung auf die Veröffentlichung des manipulierten Berichts reagiert. Die Bürgermeisterin wurde – abermals nach Abstimmung mit dem Innenministerium in Kiel – angewiesen, den amtlichen Bericht zu veröffentlichen.

UPDATE 15.00 Uhr: Da die Bürgermeisterin die Weisung der Aufsichtsbehörde nicht befolgt hat, wurde die Kommunalaufsicht im Wege der Ersatzvornahme nunmehr selbst tätig und hat den Webhoster direkt angewiesen, den Bericht zu entfernen. Das ist auch sofort passiert.

Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Gemeindeprüfungsbericht

>> Download der Pressemitteilung als PDF.

Am 03.12.12 wurde der o.g. Bericht des Gemeindeprüfungsamtes (GPA) des Kreises Stormarn erstmals öffentlich im Hauptausschuss der Gemeindevertretung Oststeinbek beraten. Eine Veröffentlichung im Volltext auf der Website der Gemeinde (www.oststeinbek.de) ist wegen der noch nötigen Anonymisierung von Mitarbeiternamen erst in etwa 2 Tagen zu erwarten.

DER BERICHT LÄSST SICH IN DREI HAUPTBEREICHE GLIEDERN:

  1. Probleme aus der Zeit von Bürgermeister Mentzel
  2. Strukturprobleme im Aufbau der Verwaltung
  3. Die Zeitspanne nach der Übernahme des Bürgermeisteramtes durch Frau Denecke

Zu 1.

Viele Aufgaben der Verwaltung, die im letzten Bericht des GPA (Gemeindeprüfungsamt) eingefordert wurden, waren liegen gelassen worden und fälschlicherweise als erledigt bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Bereiche wie z.B. Anpassung an aktuelle Satzungen, um fehlende Arbeits- und Stellenbeschreibungen, fehlende allgemeine Dienst- und Geschäftsanweisungen, usw. Nach unserer Auffassung lassen sich diese Bereiche nacharbeiten und der Notwendigkeit einer funktionierenden und für alle Mitarbeiter transparenten Verwaltung anpassen. Eine Aufarbeitung durch die Bürgermeisterin fand nur unzureichend oder nicht statt.

Zu 2.

Schwieriger ist, dass die Struktur der Verwaltung seit langem insgesamt unkoordiniert und eher durch Engpässe bestimmt ist. Ein klarer Aufbau mit entsprechenden Zuständigkeiten ist nicht gegeben.

Hier ist ein grundlegend neuer Aufbau der einzelnen Ämter mit klaren Führungsaufgaben für die Fachbereichsleiter notwendig. Diese Aufgabe setzt voraus, dass die gesamte Verwaltung auf allen Ebenen zu Veränderungen bereit ist.

Es werden erhebliche reorganisatorische Anstrengungen notwendig sein, die – so das GPA in seiner Schlussbemerkung – die Gemeindeverwaltung aus eigenen Kräften voraussichtlich nicht soweit leisten kann, dass eine stetige ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung gewährleistet ist. Die Ursachen dafür sind strukturelle Mängel im Verwaltungsaufbau und im Verwaltungsablauf.

Zu 3.

Die größte Problematik stellen nach unserer Einschätzung die Probleme bei der Personalführung dar, die nicht durch Strukturveränderungen oder Erarbeiten von fehlenden Satzungen usw. behoben werden können. Hier stellt sich sehr deutlich die Frage nach der Führungsqualität und Führungsfähigkeit der Bürgermeisterin.

  • Der Bericht macht sehr deutlich, dass der Umgang der Bürgermeisterin mit ihren Mitarbeitern in hohem Maße demotivierend ist und Misstrauen und Verunsicherung schafft. Der hohe Krankenstand ist ein Hinweis darauf, den wir alle sehr ernst nehmen müssen.
  • Die Führung der Personalakten zeigt überdies deutlich, dass die Bürgermeisterin die formalen Grundlagen einer ordnungsgemäßen Verwaltung nicht beherrscht.
  • Bezüglich des Führungsverhaltens der Bürgermeisterin ist als roter Faden ein häufig repressives Auftreten unübersehbar – vorherrschendes Mittel sind Abmahnungen und Einschüchterungsversuche.
  • In dem GPA-Bericht sind derart massive Rechtsverstöße im Umgang mit den Mitarbeitern des Rathauses dargestellt worden, dass wir von deren Häufung und Ausmaß erschrocken und erschüttert sind. Die Erwiderungen der Bürgermeisterin auf die Hinweise des GPA lassen nicht erkennen, dass Einsicht, Verständnis oder Veränderungswille vorhanden sind.
  • Auch klare und belegbare Rechtsansprüche der Mitarbeiter wie die auf tarifrechtliche Urlaubsregelungen, Stufenaufstiege usw. wurden missachtet.
  • Grundlegende Rechte des Personalrates wurden nicht beachtet.
  • Ein besonderer Bereich ist die andauernde Unterschreitung des Personalschlüssels in der Kindertagesstätte und im Hort.

Notwendige Verbesserungen bei der Personalführung wären nur möglich auf der Basis von Reflektionsfähigkeit, Weiterentwicklungsbereitschaft, Gesprächsbereitschaft und auch Gesprächsfähigkeit der Bürgermeisterin.  Davon können wir zurzeit allerdings nichts erkennen.

NOTWENDIGE KONSEQUENZEN – UNABHÄNGIG VON DEM BEVORSTEHENDEN ABWAHLVERFAHREN

  • Zunächst müssen alle Rechtsansprüche der Mitarbeiter umgehend erfüllt werden.
  • Den Mitarbeitern muss ein klares Signal gegeben werden, dass alle in der GV vertretenen Fraktionen sie und ihre Arbeit wertschätzen und sie nach Kräften unterstützen. Zukünftige Umstrukturierungen können nur geleistet werden, wenn alle Mitarbeiter sich mit dieser Aufgabe identifizieren und sie als Chance für die Verbesserung der Verwaltung als Ganzes begreifen.

Weiterhin schlagen wir die Umstrukturierung der bisherigen Fachbereiche vor. Hier wird die Gemeinde externe Hilfe benötigen. Aus diesen Veränderungen ergeben sich dann auch die Stellenbewertungen und Stellenbeschreibungen. Auch lässt sich dann erkennen, ob unser bisheriger Stellenschlüssel und das Raumangebot im Rathaus ausreichend sind oder nicht. Maßgabe der Strukturveränderungen sollten dabei die Vorschläge des GPA sein.

Bitte gib mir nur ein Wort

Schweigen. Damit kommentierte Bürgermeisterin Denecke heute die Stellungnahmen aller vier Fraktionen zum Gemeinde-Prüfungsbericht in der Sitzung des Hauptausschusses. Auch auf ausdrückliche Nachfrage – kein Wort. Und das, obwohl sich die schwersten und von allen Fraktionen nun öffentlich zitierten Vorwürfe des Gemeindeprüfungsamtes – insbesondere im Bereich Personalrecht und Mitarbeiterführung – auf sie beziehen.

Sicher, es ist schwer, sich vor einem überfüllten Zuhörerraum, vor den Augen und Kameras der Presse, vor 21 in der Sache „einigen“ Gemeindevertretern zu rechtfertigen. Es ist auch klug, sich nicht unnötig provozieren zu lassen. Und es steht der Gemeindevertretung auch gut, keine hitzige Schlammschlacht anzuzetteln, sondern sachlich zu bleiben. Aber dieses Schweigen der Bürgermeisterin heute machte nachdenklich – es wirkte zu gelassen, fast resigniert. Vielleicht sogar erleichtert?

Unterschriftenaktion erfolgreich – das Abwahlverfahren kommt

Die Unterschriftenaktion der Bürger Oststeinbeks für eine Einleitung des Verfahrens zur Abwahl der Bürgermeisterin war erfolgreich. Innerhalb von nur 7 Tagen wurden 1.831 Unterschriften gesammelt – 1.486 hätten gereicht. Damit steht fest: das Abwahlverfahren wird eingeleitet. Mit einem Abstimmungstermin ist wegen zu beachtender Fristen und Vorbereitungshandlungen nicht vor Ende Februar zu rechnen. Die Details werden auf einer öffentlichen Sondersitzung der Gemeindevertretung am 13. Dezember festgelegt. Hier wird auch darüber entschieden werden, ob der Bürgermeisterin gemäß § 57d Abs. 2 S. 2 und 3 der Gemeindeordnung SH bis zur Feststellung des Abstimmungsergebnisses über die Abwahl die weitere Führung der Dienstgeschäfte untersagt wird.

Die drei Vertreter der Abwahlinitiative haben am Samstag erklärt, dass die Unterschriftensammlung im Einkaufszentrum trotz Erreichung des Quorums noch weitergehen soll, damit möglichst viele Bürger ihrem Willen Ausdruck verleihen können.

Über die weitere Entwicklung des Verfahrens informieren wir Sie auch künftig regelmäßig auf dieser Website und bei Facebook.

Update 03.12.12: Bericht des Hamburger Abendblattes zum Erfolg der Unterschriftensammlung.