Die Gemeindevertretung hat am 11. März den Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan Nr. 42 sowie eine begleitende Änderung des Flächennutzungsplans gefasst. Der neue B-Plan vereint zwei benachbarte Projekte am Willinghusener Weg: Das Senioren-Wohngebiet „Willi-Park“ mit einer kleineren Gewerbefläche im Norden sowie das große Gewerbegebiet auf der „Allianz-Fläche“. Für den „Willi-Park“ wurde der Aufstellungsbeschluss eigentlich schon 2018 gefasst, aber wegen der zahlreichen fachlichen und tatsächlichen Überschneidungen wurden die Planungen zusammen gelegt. Auf den Gewerbeflächen sollen „nicht erheblich belästigende“ Gewerbebetriebe zugelassen werden (eingeschränkte Gewerbegebiete gemäß § 8 der Baunutzungsverordnung).
Drei Fliegen mit einer Klappe
„Wir legen mit dieser Planung den Grundstein für den Erhalt der Wirtschaftskraft Oststeinbeks und damit für die Finanzierung der Infrastruktur und Lebensqualität in unserer Gemeinde. Zugleich rücken die dringend benötigten Senioren-Mietwohnungen in greifbare Nähe. Und nebenbei sorgen wir endlich für eine ordentliche Zufahrt zu Sportstätten, Kita und Schule“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft.
Die Planungen befinden sich in einem frühen Stadium, beschlossen wurden nur Ort und Ziel der Planungen. Zusätzlich zu den bereits in den letzten Jahren erfolgten Bürgerveranstaltungen von SPD und Gemeinde wird noch ein förmliches Beteiligungsverfahren stattfinden.
Klärungsbedarf zu Grünstreifen
„Wir werden sicher noch einmal über die Gestaltung der Grünzüge in diesem Gebiet sprechen müssen, das reicht so noch nicht“, sagte Silke Fillies, Gemeindevertreterin, stellvertretende Bürgervorsteherin und Mitglied des Umweltausschusses, in der Sitzung. Im derzeit geltenden Flächennutzungsplan sind großzügige, explizit definierte Grüngürtel ausgewiesen, im neuen Entwurf nicht mehr. Lediglich im Bebauungsplan werden Abstandsstreifen vorgesehen, die von Bebauung freizuhalten sind.
Weiter keine Wohnungen für junge OststeinbekerInnen eingeplant
Nicht vom Bebauungsplan umfasst ist die Ackerfläche südlich des „Allianz-Geländes“, direkt nördlich des Breedenwegs. „Es würde doch Sinn machen, diese Flächen gleich mit zu planen. Ein komplett von Bebauung umgebener Acker ist städtebaulich wirklich eigenartig. Außerdem haben wir dringenden Wohnungsbedarf gerade auch bei Bürgerinnen und Bürgern unter 60 Jahren“, sagte Christian Höft. Die Fläche nördlich des Breedenwegs ist seit 2004 im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche vorgesehen, soll nun aber als Ackerland ausgewiesen werden. In der Stellungnahme des Landes Schleswig-Holstein zum Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes wird kritisiert, dass zu wenig Wohnungsbauflächen vorgesehen sind.