Flüchtlingsunterbringung in Oststeinbek

Die neusten Prognosen der Bundesregierung sagen einen erheblichen Anstieg der Flüchtlingszahlen voraus. Das hat auch für Oststeinbek Auswirkungen. Zurzeit leben bei uns knapp 60 Flüchtlinge. Bis Jahresende wird sich die Zahl vermutlich auf etwa 120 verdoppeln. Nächstes Jahr kommen noch 130 Flüchtlinge hinzu, so dass Ende 2016 insgesamt knapp 250 Menschen untergebracht werden müssen. Bisher hat die Gemeindeverwaltung die Flüchtlinge in gemeindeeigenen Wohnungen sowie gemieteten und gekauften Objekten untergebracht. Im Frühjahr 2016 wird zudem ein Neubau mit Wohnungen in der Brückenstraße fertig.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung hatte die Gemeindevertretung am 2. September 2015 darüber zu beraten, wie die Unterbringung künftig erfolgen soll. 

Die Position der SPD-Fraktion:

    Die erfolgreiche Strategie des Ankaufens und Mietens bestehender Wohnungen und Häuser soll weiter verfolgt werden. So kann eine optimale Integration gelingen. 

    Wenn größere Unterkünfte entstehen, müssen sie überschaubar bleiben. Mehr als 30-40 Personen in einem Objekt sollten es nicht sein. Container-Unterkünfte sollen möglichst weiterhin vermieden werden – weil diese Art der Unterbringung unangenehm und stigmatisierend ist und zudem das Ortsbild stört. Container sind außerdem in Anschaffung und Miete sehr teuer und haben nicht dieselbe Lebensdauer wie Häuser.

    Unterkünfte sollen möglichst zentral liegen und gut erreichbar sein. Um eine gute Integration und Betreuung zu gewährleisten, sollten Standorte am Ortsrand vermieden werden. 

    Es muss trotz des Zeitdrucks langfristig und nachhaltig gedacht werden. Jetzt mit heißer Nadel Provisorien zu errichten, die dann jahrelang stehen müssen, ist nicht sinnvoll. Besser sind Objekte, die langfristig genutzt werden können. 

Zu konkreten, aktuellen Standortfragen: 

    Die Unterbringung von Flüchtlingen in Containern auf dem Havighorster Sportplatz sehen wir kritisch. Die Lage ist extrem abgeschieden und schlecht erreichbar. Dies sollte nur eine Notfall-Option sein. 

    Die zum Jahresende 2015 schließende Bücherei Havighorst bietet sich von Zuschnitt und Standort her als Flüchtlingswohnung an. Uns ist aber auch wichtig, dass Havighorst einen neuen Mehrzweckraum bekommt. Darum wollen wir zuerst prüfen, ob sich die Bücherei dafür eignet. Wenn wir in der Bücherei eine Wohnung einrichten, brauchen wir woanders einen Mehrzweckraum für Havighorst. 

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft sagte: „Ich bin sicher, dass Oststeinbek die Herausforderung der Flüchtlingskrise meistern wird. Mit unserer engagierten Verwaltung, den vielen ehrenamtlichen Aktiven sowie unseren hilfsbereiten und aufgeschlossenen Bürgern.“