Starkregen-Ereignis am 7. August: Havighorst, Oststeinbek und Teile Hamburgs sind zum dritten Mal innerhalb von 8 Jahren von einem Starkregen getroffen worden, der Kanalisation und Abflüsse komplett überforderte. Keller und Wohnungen liefen voll, Möbel, Geräte und Einrichtungen wurden zerstört, Wege, Gebäude und Gärten beschädigt. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden – aber der Schock und die Verzweiflung darüber, dass schon wieder ein Jahrhundert(!?)-Starkregenereignis vieles zerstört hat, was gerade repariert oder neu angeschafft wurde, sitzen bei vielen OststeinbekerInnen tief. Viele Fragen stellen sich, vor allem eine: Was kann getan werden, damit so etwas nicht wieder passiert? Klar ist: Solche Starkregenereignisse werden zukünftig häufiger auftreten als in früheren Zeiten, weil im Zuge des Klimawandels mehr Wasser in der Atmosphäre vorhanden ist. Und weil die Dynamik von Wetterereignissen mit steigender Temperatur zunimmt. Was an Klimaschutz unternommen wurde, hat offensichtlich nicht ausgereicht, die Klimaerwärmung zu stoppen. Daraus zu schließen, dass Klimaschutz nichts bringt, wäre allerdings töricht; besser wäre natürlich, die Klimaschutz-Anstrengungen zu verstärken.
Außerdem brauchen wir offensichtlich weitere Bemühungen, mit den Klimawandel-Folgen klarzukommen, also Hitzeperioden, Dürren und aktuell den Starkregenereignissen. Zu letzteren sehen wir drei Ebenen, auf denen wir gemeinsam überlegen und handeln sollten: 1. Wo kann die Gemeinde Oststeinbek ihre BürgerInnen noch besser bei Vorsorgemaßnahmen zum Schutz des eigenen Hauses beraten und unterstützen? Da ist sie bereits sehr aktiv, das müsste ausgebaut und noch mehr genutzt werden. Ideen und finanzielle Mittel stehen bereit, sollten aber von den BürgerInnen noch mehr abgerufen werden. 2. Wo können durch weitere wasserbauliche Maßnahmen Schäden minimiert werden? Z.B. durch innerörtliche Speicherflächen, alternative Abflusswege für Hochwasser und die Beseitigung von Engstellen beim Wasserabfluss. Aber auch Möglichkeiten, die Wassermassen bereits außerhalb der bebauten Ortsteile zu „parken“ und dafür zu sorgen, dass sie erst verzögert abfließen – also die Hochwasserspitzen zu kappen. 3. Wo müssen wir städtebaulich anders denken? Das scheint uns der heikelste Punkt zu sein: Hier muss man darüber reden, ob einzelne überschwemmungsbedrohte innerörtliche Flächen für die Bebauung aufgegeben oder nur noch auf „Stelzen“ bebaut werden sollten, ob man lieber in die Höhe statt in die Fläche bauen sollte und wo innerörtlich Flächen anzulegen sind, die bei Bedarf als temporärer Hochwasser-Speicher dienen, ansonsten aber für andere Zwecke zur Verfügung stehen.
Eine insgesamt sehr komplexe Angelegenheit also, bei der es keine Patentlösungen gibt, die allen gefallen, und keine absolute Sicherheit vor zukünftigen Schäden. Aber: Weiter kommen wir nicht, wenn wir nach Schuldigen suchen, sondern nur, wenn wir uns gemeinsam auf die schwierige Suche nach Lösungen begeben.